ANCHORET, THE - It All Began With Loneliness
Mehr über Anchoret, The
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Willow Tip / Just For Kicks Music
- Release:
- 29.09.2023
- An Office For ...
- A Dead Man
- Until The Sun Illuminates
- Someone Listening?
- Forsaken
- Buried
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- Unafraid
- Stay
Vorsicht Avantgarde!
Hui, da hat sich unter dem Banner THE ANCHORET aber eine äußerst interessante Formation zusammengefunden! Das Line-up besteht aus Sylvain Auclair von KARCIUS und HEAVEN'S CRY (Gesang, Texte), Andy Tillson von THE TANGENT (Keyboards), Eduard Levitsky (Bass, Kompositionen, Produktion), James Christopher Knoerl von AVIATIONS und GARGOYL (Schlagzeug) und Leo Estalles (Gitarre). Zudem bereichern Gastmusiker das Klangbild mit zahlreichen Beiträgen. Die Musik, die uns auf "It All Began With Loneliness" kredenzt wird, ist Progressive Metal im weiteren Sinne mit ausgedehnten Ausflügen in den Jazz und sogar in den Black Metal.
Sylvain Auclair setzt seine Stimme bei THE ANCHORET anders ein als bei seinen anderen beiden Bands, und auch die Gesangsproduktion ist von seinen sonstigen Werken durchaus verschieden. Der größtenteils eher distanziert wirkende Gesang ist dabei äußerst variabel, und man weiß nie, was einen als nächstes erwartet. Dies können sogar längere harsche Sequenzen sein. Überhaupt scheint sich die Band auf die Fahnen geschrieben zu haben, immer wieder Neues auszuprobieren und die Grenzen des Progressive Metal auszutesten. Das ist sicherlich keine Musik für jede Lebenslage, aber aufregend und anspruchsvoll ist sie allemal. Wer allerdings mit Kapellen wie etwa SEVEN IMPALE nichts anfangen kann, bei dem wird "It All Began With Loneliness" kaum Begeisterungsstürme auslösen. Wer dagegen offen für Experimentelles und virtuose Ausbrüche ist, auf den wartet eine ganze Palette an Sounds, Rhythmen, Ideen und Stimmungen. Gewaltige Drums und sogar Blastbeats treffen auf sanfte Flötenklänge, Saxofon, Klarinette, Hammond-Orgel oder Mellotron.
Zwar setzen die Stücke auf "It All Began With Loneliness" die Synapsen keinem aggressiven Dauerfeuer aus, aber avantgardistisch und manchmal auch etwas anstrengend – oder besser gesagt fordernd – sind sie schon. Abstrakt oder gar atonal sind die Kompositionen jedoch nie. Es fällt schwer, einzelne Songs hervorzuheben, denn das Album will am besten am Stück genossen werden. Schwarzmetaller mit Hang zum Progressiven können vielleicht mit 'Buried' beginnen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens