ANCIENT GODS - Forsaken Needs
Mehr über Ancient Gods
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 28.03.2015
- Juggernaut
- Learn To Comply
- Pressure To Perform
- Who Can Tell
- Suffer No More
- Be Wolves
- Sabotage
- Rotting In The Sun
- Sere
Großes Kino!
ANCIENT GODS? Kenn ich doch, oder? Und ob, haben die Jungs aus dem Saarland doch vor rund viereinhalb Jahren eine EP auf den Markt gebracht, die mir zumindest für kurze Zeit den Tag versüßte. Und seitdem ist bei ihnen viel passiert: Mit "Living In The Wrong Time" erschien 2013 ihr Debütalbum und im Anschluss sorgte der Sieg beim Bandwettbewerb von Metal-Only für ordentlich Zunder. Nun steht mit "Forsaken Needs" ihr zweites Album in den Startlöchern, bei dem klar wird, dass sich noch mehr bei ANCIENT GODS getan hat: Netter, straighter Heavy Metal gehört der Vergangenheit an, wird von sehr abwechslungsreichem Prog abgelöst und zusätzlich mit einem hochinteressanten Konzept aufgemöbelt. Textlich behandeln die Saarländer grob das Leben eines jungen Mannes samt seiner Rebellion gegen eine als Demokratie getarnten Diktatur. Ohne zuviel verraten zu wollen, lässt sich sagen, dass ANCIENT GODS damit den Zahn der Zeit trifft. Wenn darüber hinaus auch noch spielerische Leichtigkeit, eine durch und durch gute Produktion, für die sich der im deutschen Raum durchaus bekannte Rolf Munkes auszeichnen darf, sowie der mutige Hang zu kleineren Ausbrüchen aus Genreschubladen hinzukommt, dürfte der Drops doch eigentlich gelutscht sein, oder?
Nun, ANCIENT GODS macht vieles richtig. Schnellere Parts wechseln sich mit langsamen Teilen und forsche Tendenzen zum Thrash Metal mit ruhigeren, besinnlichen Elementen ab. Langeweile wird bei “Forsaken Needs“ definitiv nicht aufkommen. Mit 'Juggernaut' wird man recht schnell ins Geschehen geworfen, obwohl der Song eine Weile braucht, um wirklich zu zünden. Die Riffs und stimmliche Leistung von Jens John gefallen hingegen auf Anhieb. Mit 'Learn To Comply' und später 'Suffer No More' geht die Truppe musikalisch in eine ähnliche Richtung, behält dabei jedoch stets ihre frische Note, die noch frischer wird, indem ANCIENT GODS bei 'Pressure To Perform' den Wurzeln "Hallo" sagt, uns mit 'Who Can Tell' auf eine äußerst sprunghafte Achterbahnfahrt einlädt und bei 'Be Wolves' die Revolutionspuppen tanzen lässt.
Man kann es drehen und wenden, wie man will, aber "Forsaken Needs" fesselt einen von Beginn an und bohrt sich herrlich penetrant in die Gedankenwelt der Hörerschaft. Das intensive 'Sabotage', das sehr energische 'Rotting In The Sun', sowie das abschließende Spektakel 'Sere' bilden da keine Ausnahme. Das Konzept stimmt und regt zum Nachdenken an, die Musik fesselt und kommt absolut druckvoll daher, ja selbst Produktion, Spielwitz und technische Rafinesse stehen bei ANCIENT GODS oben auf der Tagesordnung. Wenn das zukünftige Schaffen der Band gleichwertig punktet und überzeugt wie "Forsaken Needs", darf man sich auf ein richtiges Highlight am Horizont gefasst machen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp