ANCIENT LIGHTS - Ancient Lights
Mehr über Ancient Lights
- Genre:
- Post Rock / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Ritual Productions
- Release:
- 06.07.2018
- Decaying Lotus
- Temple Ghosts
- War Of Attrition
- Orichalcum Eater
- Asakai Dasa
- Against Nature
- Miasmaculatum
- Fallow Year
- Vessel Of Inevitability
- Slow Breath
Kino-Feeling für die Ohren!
Doom und Post Metal sind die beiden Genres, die in letzter Zeit am experimentellsten gekreuzt werden. Von der psychedelischen Kraft der frühen Tage bis hin zu den modernen Auswüchsen mit leichter Djent-Schlagseite hat man in den letzten Monaten so ziemlich alles angeboten bekommen, was der Markt hergeben kann. Insofern ist das Debütalbum von ANCIENT LIGHTS zunächst mal kein Hexenwerk, geschweige denn ein innovativer Revoluzzer - oder vielleicht doch?
Denn die Rückblenden, die sich die Briten auf ihrem selbst betitelten Erstling erlauben, sind wie eine umfassende Zeitreise durch die Welt der sphärischen Rockmusik. Ein paar ganz geringe Anflüge von 70s-Tributes gehören hier ebenso zum guten Ton wie epischer Psychedelic Rock (ja, das geht!), ausladend arrangierter Instrumental-Prog und erhabener, sehr dynamisch aufbereiteter Post Metal, dessen gewagte Crescendos das Salz in der Suppe einer sehr, sehr schmackhaften Veröffentlichung sind. Die Band nimmt sich überdies genügend Zeit, ihr Material auszuschmücken und die Kontraste auszukosten und lässt sich auch nicht davon irritieren, dass der Grundstock der Ideen die Spieldauer einer einzelnen Platte überschreitet. Stattdessen genießt man die atmosphärische Bandbreite, geht keine faulen Kompromisse ein und streckt "Ancient Lights" auf annähernd anderthalb Stunden, die nicht nur mit musikalischer Vielseitigkeit aufwarten, sondern vor allem mit emotional gefärbten, erhabenen Momentaufnahmen, die auch abseits ihrer ergreifenden Melodien viele zauberhafte, packende Ideen bereithalten.
"Ancient Lights" ist ein echter Hochgenuss, eine Quelle kompositorischer Leidenschaft und zuletzt eines der wenigen Instrumentalalben aus dem Post-Rock-Bereich, das nicht an verqueren Songstrukturen oder übertriebenem Anspruchsdenken scheitert. Im Gegenteil: Diese Briten finden ein harmonisches Gleichgewicht zwischen komplexen Arrangements und jederzeit zugänglichen Epen und haben eines der besten Genre-Debüts am Start, die bis dato überhaupt erschienen sind. Wer cineastisches Feeling im Audioformat sucht, ist hier an der richtigen Adresse!
Anspieltipps: War Of Attrition, Vessel Of Ineviatbilty
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes