ANCIENT MASTERY - Chapter One: Across The Mountains Of The Drämmarskol
Mehr über Ancient Mastery
- Genre:
- Folk Metal / Epic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Northern Silence Productions
- Release:
- 04.11.2022
- To Valdura
- The Majesty Of Aztara
- The Passage
- The Forest Gate
- The Ballad Of Tiga & Az'daerul
Spannender Mix aus Epik, Black Metal und Videospiel-Soundtrack!
ANCIENT MASTERY ist das Projekt des Musikers und Multiinstrumentalisten Erech Leleth, der sich musikalisch dem epischen Black Metal verschrieben hat. Der Österreicher hat eigentlich gerade mit "Chapter Two: The Resistance" den zweiten Langdreher zu veröffentlit, der sich mit dem Konzept rund um die fiktive Welt Valdura auseinandersetzt, doch vorher erfährt auch das Debüt "Chapter One: Across The Mountains Of The Drämmarskol" einen erneuten Release über Northern Silence Productions, um den Beginn der konzeptuellen Reise, die ursprünglich bereits im Januar 2021 erschien, einem größeren Publikum zugänglich zu machen.
Musikalisch kategorisiert sich der Mastermind dabei selbst im melodischen Black Metal, womit der Silberling durchaus als eine graue Maus zwischen den vielen Veröffentlichungen in diesem Sektor untergehen könnte. Erech untertreibt mit seiner Einordnung aber maßlos, denn von einer ordentlichen Prise BATHORY über klassischen Black Metal bis hin zu poppigen Videospiel-Soundtrack-Ausflügen hat die Platte viel mehr zu bieten als zahlreiche andere Kollegen. Ja, die extrem künstlichen Orchester-Samples und die käsigen Achtziger-Syntheziser brauchen durchaus ein paar Anläufe, bis man sich an ihren Klang gewöhnt hat, setzt aber erst einmal der Gewöhnungseffekt ein und gefällt einem auch der sehr klassische Sound der Scheibe, lassen sich auf "Chapter One: ..." einige spannende Highlights entdecken.
So ist schon der ausladende Opener 'To Valdura' ein echter Volltreffer, der mit seinem folkigen Flair, starker Gitarrenarbeit und tollen Melodiebögen gut ins Ohr geht. Das heisere Kreischen von Erech bildet dabei den perfekten Kontrast zur melodischen Grundausrichtung der Musik und veredelt eine epische Klangreise, die sich schnell im Gedächtnis festbeißt. 'The Majesty Of Aztara' ist sogar noch einmal packender und zwingender ausgefallen und vermischt die schwarzmetallische Raserei mit einigen AMORPHIS- und ELUVEITIE-Versatzstücken, bevor in der zweiten Hälfte der Nummer die bereits angedeuteten Videospiel-Soundtracks ins Spiel kommen und dem harschen metallischen Fundament ganz neue Dimensionen verleihen. Bei dem starken Einstand ist es dann auch zu verschmerzen, dass zumindest 'The Forest Gate' etwas planlos durch den skandinavischen Stahlwald rockt und nicht so wirklich auf den Punkt kommt, damit aber auch den einzigen Ausfall auf einer ansonsten sehr unterhaltsamen Platte bildet.
Trationalisten sollten trotz des starken Songmaterials vielleicht einen Bogen um ANCIENT MASTERY machen, denn auch wenn einem das Klangbild und einige Passagen den Oldschool Black Metal verkaufen wollen, ist der Silberling insgesamt oftmals doch deutlich dichter an epischem Power Metal dran als an DARKTHRONE oder anderen skandinavischen Kollegen. Genau das macht die Platte für mich aber besonders hörenswert und lässt sie aus der Masse der Black-Metal-Releases herausstechen, weshalb ich auch schon jetzt auf den Zweitling gespannt bin!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs