ANCIENT MASTERY - Chapter Two: The Resistance
Mehr über Ancient Mastery
- Genre:
- Folk Metal / Epic Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Northern Silence Productions
- Release:
- 02.12.2022
- Entering Valdura
- City Of Broken Dreams
- To The Riverbank
- The Uprising
- Eternal Night
- Resistance
Ein weiterer spannender Ritt nach Valdura!
Oftmals ist es ja ärgerlich, wenn CDs nach kurzer Zeit erneut veröffentlicht werden, doch im Falle des ANCIENT MASTERY-Debüts "Chapter One: Across The Mountains Of The Drämmarskol" war es durchaus gut, die Platte noch einmal einer größeren Fangemeinde zugänglich zu machen. Ohne den Re-Release wäre ich nämlich nicht auf das Projekt des Österreichers Erech Leleth aufmerksam geworden und hätte damit eine unterhaltsame und durchaus eigenständige Interpretation der Black-Metal-Formel verpasst. Doch so bin ich nun schon extrem gespannt darauf, wie die konzeptuelle Reise in das fiktive Land Valdura weitergeht.
Klanglich knüpft "Chapter Two: The Resistance" auf jeden Fall direkt beim Vorgänger an, knallt vielleicht etwas lauter aus den Boxen, verfolgt aber ansonsten den gleichen oldschooligen Ansatz wie der Erstling. Auch die käsigen Keyboards und künstlichen Orchester-Samples sind wieder am Start, doch da mir selbige auch schon auf "Chapter One: ..." gut gefallen haben, freut mich dieser Umstand sogar eher. Musikalisch hat sich aber in den Alpen einiges getan, denn schon der Opener 'Entering Valdura' trumpft mit deutlich mehr Heavy-Metal-Anklängen auf und lässt mich teilweise sogar an Kollegen wie ATLANTEAN KODEX denken. Natürlich sind auch die BATHORY-Wurzeln und der folkige Einschlag immernoch vorhanden, doch die Veränderungen im schwarzmetallischen Fundament sind schon deutlich hörbar. Für mich ist die Entwicklung aber eine Verbesserung, denn die Nummer geht direkt gut ins Ohr und markiert sofort einen echten Höhepunkt.
In 'City Of Broken Dreams' überspannt der Bandkopf dann aber doch den Bogen ein wenig, denn das folkige Intro ist mir in den ersten Minuten doch etwas zu sehr an die Untermalung in einem bayerischen Bierzelt angelehnt. Dafür profitiert der Song zur Mitte hin von Circe als Gastsängerin, die mit ihren tollen Vocals einen schönen Kontrast zu Erechs heiseren Screams bildet. Ein Volltreffer wird die Nummer in meinen Ohren trotzdem nicht, dafür geht es mit 'To The Riverbank' und 'The Uprising' umso eindrucksvoller weiter. Beiden Tracks gelingt die Balance zwischen Melodie, Epik und eisiger Härte nämlich in Perfektion und spätestens wenn in 'The Uprising' ganz offen auch IRON MAIDEN zitiert wird, bin ich restlos begeistert und im fernen Valdura angekommen. 'Resistance' beschließt die Scheibe schlussendlich mit einer sehr vielschichtigen und komplexen Komposition, die immer wieder zwischen Power-Metal-Ausbrüchen und akustischen Passagen wechselt und erneut von Circe am Gastgesang veredelt wird.
Klar, auch "Chapter Two: The Resistance" wird man nur mögen, wenn man mit dem leicht kitschigen Pomp etwas anfangen kann, und Black-Metal-Traditionalisten werden mit Sicherheit die Augen erneut verdrehen. Mag man aber den eigentümlichen Mix aus Power Metal, Soundtrack und BATHORY, dann bietet die Scheibe beste Unterhaltung und auch im direkten Vergleich zum Vorgänger hat der Zweitling klar die Nase vorne.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs