ANCIENT SETTLERS - Our Last Eclipse - The Settlers Saga
Mehr über Ancient Settlers
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Crusader Records
- Release:
- 01.04.2022
- nto The Depths I Ride
- Cast In Gold
- Our Last Eclipse
- Jotnar Magick
- Library Of Tears
- Silent December
- Memories
- The Black Rainbow
- Peregrination
Erstlingsbollwerk mit Melodie und Härte.
Die Siedler sind in meinem musikalischen Horizont angekommen. Mit ihrem sehr ausgeglichenen Melodic Death Metal schaffen die ANCIENT SETTLERS einen gelungenen Spagat aus atmosphärischen, hochmelodischen Momenten und harschem Todesblei der skandinavischen Schule. Eine Handvoll Singles sowie die schmucke "Autumnus"-EP aus dem letzten Jahr ebneten den Weg der Mannschaft aus den Vereinigten Staaten, Venezuela, Spanien, Portugal und Finnland – es kommt eben zusammen, was zusammenkommen muss –, und die Zeit ist reif für mehr.
Freunde von ARCH ENEMY, SOILWORK und MORS PRINCIPIUM EST dürften an dem Debüt "Our Last Eclipse - The Settlers Saga" ihre Freude haben. Hierbei spielt die jahrelange Erfahrung den Musikern zunehmend in die Karten, sorgt die technische Raffinesse auf dem Debüt für mehr als generischen 0815-Melo-Death-Einheitsbrei. Im Gegenteil, "Our Last Eclipse - The Settlers Saga" ist abwechslungsreich, hat allerlei Überraschungsmomente zu bieten, schüttelt Melodien aus dem Ärmel, die auch Tage später noch hängenbleiben, und sprüht vor Härte, die auch der Death- und Thrash-Metal-Fraktion ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht zaubern wird.
Schon 'Into the Depths I Ride' sorgt zu Beginn für eine dichte Atmosphäre; man kann förmlich in der Klangwelt der Multi-Kulti-Truppe versinken. Auch 'Cast In Gold' ist ein toller Song, bei dem der forsche Gesang des Finnen Antony sehr gut zur Geltung kommt, doch die richtigen Highlights kommen erst: Der Titeltrack ist ein Ohrwurm vor dem Herrn, 'Memories' überrascht mit geschmackvollem Klargesang, ohne dass darunter der Härtegrad leidet, und 'Peregrination' setzt dem Prozedere gelungen zusammenfassend die Krone auf. Der zarte, aber effektive, geschmackvolle Einsatz von Keyboard-Arrangements gibt der einstündigen, heftigen Kaperfahrt einen sehr warmen Rahmen, und die Riffs, welche Reyes und Chiesa vom Stapel lassen, machen schlichtweg Bock auf mehr!
Dieses Debüt haut mich richtig aus den Socken, obgleich die einen oder anderen Momente durchaus noch ihre Langatmigkeit ablegen müssen. Auch so manche Tempo-Attacken hätte der Siedlersaga gut getan, doch Meckern auf hohem Niveau kann der Verfasser dieser Zeilen bekanntlich am besten. Soll dieser doch lieber die tollen Melodien mitsummen, die harten Riffs mitsägen, das aggressive Shouting mitgrölen und sich auch die Folgemonate über "Our Last Eclipse - The Settlers Saga" freuen. Diese Neuentdeckung hat sich definitiv gelohnt, ich freue mich schon auf künftige Expeditionen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp