ANCILLOTTI - Hell On Earth
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2020
Mehr über Ancillotti
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 29.05.2020
- Fighting Man
- Revolution
- Firewind
- We Are Coming
- Blessed By Fire
- Broken Arrow
- Another World
- Frankenstein
- Till The End
Italiens Metal-Familie ist zurück
ANCILLOTTI kommt aus Italien, die beteiligten Musiker stammen größtenteils aus der gleichen Familie, doch wer jetzt eine Mischung aus der Kelly Family und RHAPSODY erwartet - Klischees sind ja grad bei Bands vom Stiefel sehr beliebt - befindet sich auf dem Holzweg. Denn die Band, mit der Sänger "Bud" Ancillotti bekannt wurde, ist STRANA OFFICINA, eines der dienstältesten Schlachtrösser des italienischen Heavy Metals und musikalisch in der Liga von SAXON oder PICTURE anzusiedeln. Auch "Hell On Earth", das dritte Album der Familienbande haut in eine ähnliche Kerbe und erinnert vor allem wegen Buds Stimme neben dessen Hauptband hin und wieder auch mal an GRAVE DIGGER zu besseren Zeiten.
Es sollte also klar sein, dass hier sehr traditioneller Heavy Metal geschmiedet wird, gradliniger als die handelsübliche Autobahn und in etwa so flexibel wie ein Zweitakter, es gibt halt den schnellen Song und den Midtemposong, auf Balladen wurde dieses Mal ganz verzichtet. Und dennoch macht das hier eine Menge Spaß, denn die Spielfreude, das Herzblut oder wie man es sonst so nennen möchte, das ist definitiv da und Songs können die Herren inzwischen halt schon schreiben.
Bereits mit dem Opener 'Fighting Man' geht man in die vollen, die unauffällige Produktion drückt ordentlich, die 'Revolution' im nächsten Song steht dem in nichts nach und so reiht sich letztendlich ein guter Heavy-Metal-Song an den nächsten, neben den etwas peinlichen, gesprochenen Intros zu 'Firewind' und 'Frankenstein' kann man ANCILLOTTI wenig vorwerfen, die mangelnde Innovation ist hier schließlich Markenkern und sollte niemanden mehr überraschen.
Was bleibt also zu sagen? Wer sich eine Mischung aus SAXON und GRAVE DIGGER vorstellen kann, mit etwas mehr teutonischem Metal in den Riffs als die einen und etwas melodischerem, leicht bluesigerem Gesang als die anderen, der wird mit "Hell On Earth" zahlreiche schöne Stunden verbringen können. Wer hingegen auf der Suche nach wirklich neuer, überraschender Musik ist, der sollte woanders suchen, das hier ist schlicht nicht für ihn gemacht. Mir gefällt es gut und ich lege die sympathischen Italiener jedem Traditionalisten ans Herz.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst