ANDRAS - ... Of Old Wisdom
Mehr über Andras
- Genre:
- Pagan/Black Metal
- Label:
- Perverted Taste
- Release:
- 09.05.2005
- Intro
- Of Ravens & Crows
- Swords Of Divine Hate
- In The Mines
- The Pillory
- Warrior's Hill
- Twilight
- Passing The Portal
- Haamit
- Chosen One
- Grave Digger
- Ore Mountains
- The Beloved
ANDRAS sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Denn früher, also in den ausklingenden Neunzigern, war die Band aus dem Erzgebirge als eine jener Black-Metal-Bands verschrien, die einfach nix auf die Reihe bekommen. Spätestens mit dem neuen Album "... Of Old Wisdom" sollte sich dies ändern, denn inzwischen hat die ehemalige Poltergruppe nicht nur einen neuen Sänger, sondern auch einen eigenen, exzellenten Musikstil gefunden. So pendeln ANDRAS im Jahre 2005 zwischen epischem Pagan/Viking Metal und melodischem Black Metal hin und her, reihen sich düstere Oden an schnelle Parts voller Emotion. Dabei schaffen es die fünf Musiker, die Mythen und Legenden ihrer Heimat musikalisch so umzusetzen, dass sie durchaus als deutsche Antwort auf norwegische oder finnische Heldentruppen wie ENSLAVED oder MOONSOOROW gelten dürfen - denn obwohl sie ein ähnliches Textkonzept besitzen, klingen ANDRAS anders als diese Bands, keine Frage.
Da ist einmal der beim ersten Hören nachvollziehbare Songaufbau. Mit deutscher Geradlinigkeit bewegen sich ANDRAS durch ihre Songs, setzen mehr auf straighte Strukturen denn auf zu viele Stimmungswechsel. Ihre musikalische Herkunftsinterpretation klingt durch die getragenen Keyboards oft bombastisch, feine Riffs und tolle Melodien dominieren die gut produzierte Platte. Sänger Ecthelion aber ist der Schlüssel. Er veredelt in seinem Hauptjob die Melo-Deather von PERSECUTION mit seinem Wahnsinnsorgan. Und dieser Barde ist es auch, der aus ANDRAS statt einer gutklassigen eine superbe Pagan-Metal-Kombo macht. Songs wie 'The Pillory' oder 'Warrior's Hill' sind emotionale Prachtstücke, die durch Ecthelions klare, an VINTERSORG erinnernde Stimme und sein mörderisches Grunzgekreische eine ganz eigene Pracht erhalten. Im Vergleich zu anderen deutschen Newcomern wie etwa EQUILIBRIUM fällt auf, dass ANDRAS trotzdem deutlich aggressiver und viel melancholischer zu Werke gehen - hier ist das vertonte Leben des nordischen Kriegers kein leichtes Brot, sondern harte Arbeit voller Entbehrungen, voller Schmerz. Eine Stunde langen erzählen ANDRAS die Sagen ihrer Heimat, entführen 'In The Mines' und in die 'Ore Mountains'. Der epische Ausflug führt dabei nur ganz selten durch durchschnittliche Klanglandschaften, das Streben nach Perfektion dominiert. So wird jeder auch ANDRAS verehren, der Bands wie frühe VINTERSORG oder BORKNAGAR liebt - und sich vielleicht schon demnächst im Traum oder sogar mit beiden Beinen in den Landschaften des Erzgebirges wiederfinden. Denn akustische Tourismuswerbung für ihr sächsisches Hinterland machen ANDRAS mit "... Of Old Wisdom" definitiv ...
Anspieltipps: In The Mines, The Pillory, Of Ravens & Crows
- Redakteur:
- Henri Kramer