ANDREW W.K. - You're Not Alone
Mehr über Andrew W.K.
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Bee & El/Sony Music
- Release:
- 02.03.2018
- The Power Of Partying
- Music Is Worth Living For
- Ever Again
- I Don’t Know Anything
- The Feeling Of Being Alive
- Party Mindset
- The Party Never Dies
- Give Up On You
- Keep On Going
- In Your Darkest Moments
- The Devil's On Your Side
- Break The Curse
- Total Freedom
- Beyond Oblivion
- Confusion And Clarity
- You're Not Alone
Höre ich ein "Amen"? - Amen!
Gleich vorab: Dieses Album funktioniert und zündet am besten, wenn man im Vorfeld mit Trauer, Enttäuschungen und/oder Ärger zu kämpfen hat. Denn dann kommt ANDREW W.K. an und bläst die Sorgen mit seinem Sound auf und davon. Ein "Aufmunterungs"-Album in diesem Sinne? Ohja, denn emotionaler und seelischer Beistand, Mut-Zusprache und diese "Nothing is as bad as it seems"-Philosophie schlängelt sich wie ein roter Faden durch sein neues Album "You're Not Alone".
Dabei war es lange Zeit ruhig um den Vorsitzenden der Party-Partei, die Feierikone mit dem ausgewaschenen, weißen Shirt und den fettigen Haaren, um die Grinsebacke aus Kalifornien. Schließlich kam sein letztes Album 2009 auf den Markt, ging jedoch – und dieses Konzert wird mir aufgrund der Leichtigkeit, Stimmung und der Sorgenfreiheit an diesem Abend ewig in Erinnerung bleiben – mit seinem gesamten "I Get Wet"-Kassenschlager anno 2012 auf Tour.
Trotzdem, für "You're Not Alone" hat Andrew Wilkes Krier lange gebraucht, bis es nun endlich für die feierwütigen Fans zur Verfügung steht. Und der Ami zieht seine Party-Plakette eiskalt durch und lässt sich durch nichts beirren. Seine Klimper-Orgel, der leichte Hang zum Glam Alternative Metal, die mal mehr, mal weniger catchy Refrains und die Zusicherung, dass es mit ANDREW W.K. und seiner Musik immer Jemanden an deiner Seite gibt. Das Album macht seinem Namen alle Ehre.
Zugegeben, der Gesang hat sich – im direkten Vergleich zum königlichen "I Get Wet" sicherlich verändert, ist etwas klarer und weicher geworden, und auch die Songs zünden nicht mehr allesamt so hervorragend wie 2001. Trotzdem gibt es mit 'I Don't Know Anything', 'The Party Never Dies', 'Keep On Going' und dem Titeltrack-Abschluss gewisse Parallelen zum damaligen Album. Dazu gesellen sich mit 'The Feeling Of Being Alive', 'In Your Darkest Moments' und 'Confusion And Clarity' Spoken-Words-Tracks vom Party-Mastermind persönlich. Etwas plakativ und effektvoll seine Messages, dass nicht alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird, dass nach dem schlimmsten Unwetter irgendwann auch wieder Sonnenschein kommt, dass die Nacht, so finster und trübe sie sein mag, unweigerlich zum Leben dazugehört – ein "Aufmunterungs"-Album eben par excellence.
An Stücken wie 'Music Is Worth Living For', dem Oh-Oh-Oh-Song 'Ever Again', dem eher schleppenden 'Party Mindset' oder der etwas peinlichen SUNRISE AVENUE-Parallele 'Total Freedom' muss man sich als geneigter Fan ANDREW W.K.'s auch erst gewöhnen. Doch öffnet man sich "You're Not Alone" in aller Gänze, so kommt zumindest der Großteil der neu ausgerichteten Songs durchaus gut herüber. Wie schon gesagt, ist der Rundling kein Album mit unfassbarer musikalischer oder konzeptioneller Tiefe, kein hoch anspruchsvolles Werk, vor dem man vor Ehrfurcht erstarren müsste. Aber "You're Not Alone" ist ein Album, dass einem in dunklen und düstersten Stunden den einen oder anderen schönen, sonnigeren Gedanken bereiten kann. Man sollte es so akzeptieren – mit allen Klischees und Party-Stereotypen, die es eben gibt – wie es einem zugeflogen kommt und falls man musikalisch auch mal Fünfe gerade sein lassen kann, dann ist da dieser Typ in seinem ausgewaschenen, weißen Shirt, seinen fettigen Haaren, seinem leicht gläsernen Blick und diesem Zahnpasta-Lächeln, der einen mit seiner tagtäglich guten Laune ansteckt und mit "You're Not Alone" zwar leider kein zweites "I Get Wet" am Start hat, aber dennoch etwas Licht ins Dunkle bringt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp