ANDROID EMPIRE - Android Empire
Mehr über Android Empire
- Genre:
- DoomSludgeRock
- Label:
- ANDROID EMPIRE
- Release:
- 04.04.2008
- Broken Glass Vision
- Citizen 665
- Nemesis Nation
- Breathing By Compromise
- Zenturio
- Her Wrath
- Electric Allelujah
Dicker Doomcore aus Berliner Kellern.
Was fällt der Berliner Tieftonmafia ein, mir einfach so mir nichts euch nichts dieses leckere Pröbchen kultivierten Zeitvertreibs in die Schweißkrallen zu lotsen? Nein, es gab einen aufmerksamen Tipp meines bewanderten Bruders: "Ey, hörma' Citizen 665 uff' myspace!" Lohnte sich, lohnt sich immer noch! Nette Mail, nette Mail zurück und flugs war das siebenteilige Demonstrationsobjekt da. So einfach geht das. In Zeiten ausufernder Blog-Diskurse und Entweder-oder –Strategien und Lagerbildung ist das mein persönliches Beispiel, welche Möglichkeiten sich durch das Weltweitnetz so bieten, direkt an die Mucker heranzutreten.
Wie immer macht's jedoch die gesunde Mischung: sollten auch ANDROID EMPIRE eine Unterstützung in einem fairen Label finden - aber bitteschön. Das, was das Quintett bisher abliefert, ist aber jetzt schon hochprofessionell. Produziert und vor allem komponiert. Hervorgegangen aus dem Doomprojekt SHEPERD, das Andreas Kohl und Ex-SISSIES-Ex-PAYOLA-Nico Kozik komplettierten, sind nun zu Gitarrist Oliver Bojoski und Drummer Tobis Engl drei Neue hinzugetreten. Ein spanischesprachiger Vokalist - wie bei den Kollegas von VOLTRON - ein Holländer am Bass und ein zweiter Druckmacher Martin Fischer, die sich gemeinsam auf ein feistes Gebräu einigen konnten.
Die sieben Beiträge rammen sich unweigerlich ins Gehör und die Bauchdecke. Vielfach wird ein Hauptriff erfunden, auf das sich der Chilene kniet und röhrt wie ein Böswill, in der zweiten Hälfte abgewechselt von doomartigen Klargesängen, die eine melodische Komponente setzen. Versiert aneinander gewöhnt bringen sich in mehrmaligen Spitzen die beiden Klampfer in Stellung und werfen sich die Töne zu. Auf Deftigkeiten nicht verzichtend, tragen die beiden die Fahrt und die Verantwortung für die Kurzweiligkeit dieser Erstplatte. Dass hier der Doom die Tage regiert, ist offenhörlich. Und weil heute nichts mehr ohne Betonierung funktioniert, gießt auch noch die Institution Schlagzeug den hohen Anspruch der Hauptstädter in Form. Ein Debüt, das unentwegt empfohlen werden sollte. Mit Spannung wird das "South Of Mainstream" dieses Jahr besucht, denn dort kann man der Spiellaune von ANDROID EMPIRE auch optisch frönen. Freude schon jetzt.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben