ANGEEKELT - Auf die Fresse Rock 'n' Roll
Mehr über Angeekelt
- Genre:
- Deutschrock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Netinfect
- Release:
- 11.11.2021
- Lebenselexier
- Ein Guter Freund
- Und Ich Habe Kein Geld
- Sensemann
- Live To Ride
- Du Geiles Stück
- 20 Bier
- Sags Laut
- Lebensgefühl 89
- Du Egoist
- Route 666
- Sei Still
- Lass Mer Doch Die Ruh
- Ich Brauche Niemand
- Ganz Sicher Nich
Nichts Neues, aber was soll's.
Ein bisschen Dreck ist nie verkehrt. Nach diesem Motto fanden die beiden Rocker Bernd "Börnie" Sommer und Marc "Venom" Debus vor wenigen Monaten zusammen, um mit ANGEEKELT ihre Version des Vollgas-Deutschrocks an den Mann zu bringen. Dabei erfinden sie auf "Auf die Fresse Rock'n'Roll" das Rad nicht neu, und musikalisch gibt es gewisse Parallelen zu OHRENFEINDT, KÄRBHOLZ und KRAWALLBRÜDER, doch die beiden Jungs machen einen um Längen besseren Eindruck, als ihr Bandname es glauben lassen mag.
Deutschsprachiger, knackiger und harter Rock gepaart mit einer gewissen Punk-Attitüde und teils metallischen Riffs, eine weitere von Uwe Lulis durchaus wuchtigen Produktionen und Texte, in denen es um durchzechte Partynächte, Bier-Liebeserklärungen und das Freiheitsgefühl auf dem Moped geht - so in etwa lässt sich der "Auf die Fresse Rock'n'Roll" gut zusammenfassen. Von eher einfacher, aber nicht minder effektiver Struktur gehen somit das eröffnende 'Lebenselixier', 'Live To Ride', 'Lebensgefühl 89' und 'Route 666' recht gut ins Ohr und sorgen für den einen oder anderen Fußwipper.
Doch Börnie und Venom können auch tiefgründiger agieren - und wie es im Deutschrock üblich ist, bekommt in Form von 'Du Egoist', 'Sei still' sowie 'Ganz sicher nicht' auch die Gesellschaft vor der eigenen Haustür ihr Fett weg. Auch das wurde von den eingangs erwähnten Genrekollegen schon häufig praktiziert, doch auch ANGEEKELT tritt authentisch an so manch sozialen und zwischenmenschlichen Missstand heran und hält die etwas ernsteren Stücke im angenehmen Gleichgewicht mit jenen der eher luftig-leichteren Sorte.
Innovativ geht anders, doch bis auf den zum Augenrollen verdammten Bandnamen und Albumtitel - das waren die Gründe, weshalb ich Schwierigkeiten hatte, der Platte überhaupt eine Chance zu geben - tut "Auf die Fresse Rock'n'Roll" nicht weh und hält die eine oder andere Überraschung parat, die uns die beiden Burschen entgegenpfeffern. Ich werde bei ANGEEKELT sowie im generellen Deutschrock-Bereich zwar nach wie vor nicht in der ersten Reihe stehen, doch angeekelt wegdrehen werde ich mich vor künftigen Alben, die nach "Auf die Fresse Rock'n'Roll" folgen werden, auch nicht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp