ANGEL BLAKE - Angel Blake
Mehr über Angel Blake
- Genre:
- Metal/Rock
- Label:
- Metal Blade / SPV
- Release:
- 10.03.2006
- The Force
- Retaliate
- Lycanthrope
- Self-Terminate
- Solitude, My Friend
- Autumnal
- The Forsaken
- Thousand Storms
- Paint It Black
- ... 'Til The End
Nach ONE MAN ARMY & THE UNDEAD QUARTET taucht mit ANGEL BLAKE eine weitere Band unter tatkräftiger Beteiligung eines ehemaligen THE CROWN-Mitglieds auf der Bildfläche auf. Im Unterschied zu Johan Lindstrand, der durchaus hörbar an seine Vergangenheit anknüpfte, wagt Marko Tervonen einen musikalischen Neuanfang. Parallelen zu seiner Ex-Kapelle bewegen sich fast ausnahmslos im nicht messbaren Bereich, weshalb sich der auf dieser Platte für alle Instrumente verantwortlich zeichnende Bursche eine völlig neue Fanbase wird erarbeiten müssen. Mit einer Mischung aus AMORPHIS, SENTENCED und vereinzelten METALLICA-Einschüben dürfte letztlich nicht die komplette THE CROWN-Gefolgschaft etwas anfangen können.
Was sich Tervonen auf jedem Fall bewahrt hat, ist der mächtig drückende Gitarrensound, der schon das Instrumental-Intro 'The Force' ordentlich nach vorne peitscht und von Anfang an klar macht, dass man es hier nicht mal ansatzweise mit Popmusik zu tun hat. Genauso treibend geht's auch in dem folgenden SENTENCED-treffen-METALLICA-Track 'Retaliate' zu, der zudem durch einen Hit-Chorus den letzten Schliff erhält. Und schon bei diesem Song wartet die Platte neben der stilistischen Ausrichtung mit einer weiteren Überraschung auf, dem Gesang von Tony Jelencovich (ex-B-THONG, ex-TRANSPORT LEAGUE, MNEMIC). Wenn im Info nicht schwarz auf weiß geschrieben stände, dass er für die Vocals zuständig ist, ich hätte es nicht geglaubt, da sein Organ überhaupt nicht wiederzuerkennen ist – so clean-melodisch, leicht nasal und abwechslungsreich hat er noch nie geträllert. Dieses "neue" Timbre rückt ihn in die stimmliche Nachbarschaft von Ex-AMORPHIS-Sänger Pasi Koskinen und SUBURBAN TRIBE/ex-KYYRIA-Fronter Ville Tuomi. Vor allem aber setzt er dem gelungenen Songmaterial mit seinem guten Gespür für die richtige Hookline die Krone auf. 'Lycanthrope', das von einem DANZIG-Riff eingeleitete 'Self-Terminate', der düstere Groover 'Solitude, My Friend' und der schwere Stampfer 'Thousand Storms' sind allesamt eingängige Rock/Metal-Tracks, die absolut Klasse haben. Aufgrund dieser Tatsache hätte man auf das mittelmäßige ROLLING STONES-Cover 'Paint It Black' auch gut und gerne verzichten und stattdessen noch eine weitere Eigenkomposition verewigen können. Aber was soll's…
Mittlerweile hat Marko eine komplette Band um sich geschart, der mit Janne Saarenpää ein weiterer alter THE CROWN-Kumpel angehört, weshalb man ANGEL BLAKE hoffentlich bald auf deutschen Bühnen zu Gesicht bekommt. Zur Einstimmung darauf sollte diese Scheibe mehr als ausreichend sein. Antesten!
Anspieltipps: Retaliate, Lycanthrope
- Redakteur:
- Oliver Schneider