ANGEL DUST - Border Of Reality
Mehr über Angel Dust
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Century Media / SPV
- Release:
- 11.05.1998
- Border Of Reality
- No More Faith
- Nightmare
- Centuries
- When I Die
- Where The Wind Blows
- Spotlight Kid
- Behind The Mirror
- Coming Home
ANGEL DUST ist und bleibt für mich die am meisten unterschätzte Powermetal-Band in Europa. Die Dortmunder Jungs hatten nach zwei hoch umjubelten Thrash-Alben in den Achtzigern erst 1998 in einem völlig anderen Line-up wieder zueinander gefunden und legten mit "Border Of Reality" eines meiner Lieblingsalben des Power Metal hin.
Wo Power Metal propagiert wird, ist auch Power Metal drin. Nichts mit Kindermelodien, nichts mit Keyboardgeklimpere. Ähnlich wie BRAINSTORM haben sie so viel Feuer, gleichzeitig aber eine mehr als bemerkenswerte Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Dies kommt besonders der Abwechslung zugute und wird bei den zwei überlangen Hammern 'When I Die' und 'Behind The Mirror' überdeutlich, wobei diese Stücke nur zwei Highlights sind, denn Ausfälle existieren auf keinem ANGEL DUST-Album. Mal geht's einfach nur voll ab (siehe Titelsong), mal wird's traurig und melancholisch ('Coming Home').
Die tiefe, voluminöse Stimme von Dirk Thurisch ist ebenso unvergleichlich wie die Riffs von Bernd Aufermann es sind. Dazu kommen die untermalenden Keyboardteppiche und zum Teil sehr verspielte Rhythmuseinlagen - ANGEL DUST sind eben eine Band, die man trotz dieses Genres nicht so leicht beschreiben kann, da innovative Musik praktiziert wird, die gleichzeitig Ohrwurmcharakter besitzt. Wer es eingängig mag, wird 'Nightmare' lieben (cooler Drive), wer der Melodie verschrieben ist, zieht sich 'Centuries' rein. Die oben genannte Atmosphäre schlägt sich insbesondere im Song 'Where The Wind Blows' nieder. Ansonsten befindet sich mit 'Spotlight Kid' noch ein RAINBOW-Cover auf dem Album, das sich weit von üblichen Standard-RAINBOW-Coverversionen abhebt.
Mir bleibt nicht viel übrig, außer einfach alle Fans des Genres aufzufordern, diese geniale Band zu hören, ihr Tod durch bandinternen Streit scheint im Moment aber trotzdem nicht rückgängig gemacht werden zu können. Holt euch dieses Meisterwerk aus Kraft, Melodie und Atmosphäre.
Mein besonderer Tipp am Schluss: Nicht selten findet man die US-Version der Scheibe, auf der auch noch ein bisher unveröffentlichter Song ('Same Eyes') und der URIAH HEEP-Klassiker 'Easy Living' in einer coolen ANGEL DUST-Version zu finden sind.
Anspieltipps: Border Of Reality, Centuries, When I Die, Where The Wind Blows, Behind The Mirror, Coming Home
- Redakteur:
- Christian Hubert