ANGEL HOUSE - The Gun, The Love And The Cross
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2009
Mehr über Angel House
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Escape Music
- Release:
- 20.11.2009
- The Spirit
- Iron Rails
- Day By Day
- House Of Law
- Heaven Tonight
- Hit The Target
- Breakout
- Soul Breaker
- The Last Song
- When The Water Gets Too High
Guter Hard Rock mit einer klaren Achtziger-Schlagseite.
Eine Band aus Birmingham zwingt natürlich zum Namedropping für die Stadt, die ansonsten nicht allzu viel zu bieten hat: BLACK SABBATH stammen von hier, JUDAS PRIEST, NAPALM DEATH und MAGNUM. Große Fußspuren, natürlich etwas zu groß für das Zweitwerk von ANGEL HOUSE, aber abschreiben sollte man die Band deswegen noch lange nicht. Die drei Musiker Pete und Phil Easthope und Drummer Simon Cooper haben nämlich durchaus etwas auf der Pfanne. Ohne Schnörkel rocken sie in guter britischer Tradition los und sind damit etwas für Liebhaber direkten Gitarrenrocks, irgendwo in Richtung THE CULT, aber mit deutlicher Schlagseite zur New Wave Of British Heavy Metal. Die größte Ähnlichkeit liegt bei DEMON, speziell der Opener 'This Spirit' und 'House Of Law' sind positiv DEMON-ähnlich. Natürlich ohne die markante Stimme Dave Hills, aber auch Pete zeigt, dass er melodisch und doch charakteristisch rocken kann, ohne allerdings so starke Duftmarken zu setzen, dass man ihn gleich in den Sängerolymp heben muss.
Das gilt auch für quasi alles an dieser Scheibe: Die Musik ist gut und macht Spaß, aber Begeisterungsstürme wollen sich nicht einstellen. Die Rhythmussektion ist solide und legt eine ordentliche Grundlage, mehr aber auch nicht. Die Riffs sind markant und schaffen es durchaus, einen Song zu transportieren, sind aber auch nicht weltbewegend neu. Man erhält also ein durchweg gutes Album, das ein paar etwas bessere Tracks und ein paar etwas schwächere Songs enthält, aber im Großen und Ganzen einfach traditionell rockt und mit dem kurzen 'Hit The Target', dem treibenden 'Breakout' und dem 'The Last Song' genannten vorletzten Track noch ein paar Asse im Ärmel hat.
So klingt das Album am Stück etwas gleichförmig, bis auf den letzten Song, in dem ANGEL HOUSE zu einem ganz anderen Qualitätslevel auflaufen. Klassisch, an die siebziger Jahre erinnernd beginnt das Stück, um dann im weiteren Verlauf in ein großartiges Gitarrensolo zu münden, das alles bislang auf dem Album dargebotene weit in den Schatten stellt. Mit einem kraftvollen, violinenunterlegten Ende, begleitet von einem weiteren wunderschönen Gitarrensolo, beschließen die Briten das Album mit ihrem besten Moment. Davon würde ich gerne mehr hören, dieser Song ist zwei Punkte mehr wert als die Note, die das Gesamtalbum erhält.
Da dieser Ausbruch aber einmalig ist, bleibt ein überlagernder Eindruck von gleichbleibend ordentlichem Rocker-Niveau. Das ist jetzt durchaus nicht negativ zu verstehen, denn anstatt zwanghaft neue Wege durch das musikalische Unterholz zu hacken, ist es möglicherweise sinnvoller, einen bereits beschrittenen Pfad zu nehmen, und dort dann eine gute Figur zu machen zu versuchen. Da letzteres durchaus gelingt, sind ANGEL HOUSE wert, einmal angetestet zu werden.
Anspieltipps: This Spirit, House Of Law, Hit The Target, The Last Song, When The Water Gets Too High
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger