ANGELIC FORCES - Arise
Mehr über Angelic Forces
- Genre:
- Heavy Metal / Hair Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- No Dust Records
- Release:
- 16.12.2022
- Rapture (Intro)
- Armageddon
- Through The Fire
- Against
- Arise
- Mission To Hell
- Repent Or Die
- Religion Is A Lie
- Fear No Evil
Ordentlicher, aber nicht überzeugender Schwermetall-Trip in die Achtziger.
ANGELIC FORCES ist ein weiterer Newcomer, der sich dem Metal der Achtziger verschrieben hat und mit seinem Debüt "Arise" auf den Spuren der legendären Bands dieser Heavy-Metal-Ära wandert. Gegründet im Jahr 2015 in den Niederlanden, hat der Vierer bisher eine selbstbetitelte EP im Jahr 2018 veröffentlicht, die zumindest im Heimatland der Band einigen Staub aufwirbeln konnte und den Jungs einige Auftritte mit namhaften Kollegen einbrachte. Die erzwungene Pause durch die Corona-Pandemie bremste die Live-Aktivitäten allerdings erst einmal aus, gab der Band gleichzeitig aber auch die nötige Zeit, ihr Debüt auf Albumlänge fertigzustellen.
Selbiges zimmert dem geneigten Metalhead nun insgesamt neun Songs um die Ohren, die nur so vor Referenzen an die Helden der britischen New Wave Of British Heavy Metal und anderen Genre-Titanen triefen. So schimmern immer wieder Helden wie JUDAS PRIEST oder IRON MAIDEN durch, während gerade die Gitarrenarbeit durchaus auch MANOWAR- und ACCEPT-Anklänge hören lässt. Garniert wird das Ganze mit einer poppigen Eingängigkeit und Hair-Metal-Versatzstücken, die schlussendlich das Achtziger-Retro-Flair komplettieren und in ihrer Umsetzung an jüngere Genre-Vertreter wie ENFORCER denken lassen. Auf dem nächsten Festival oder in einem kleinen Club in eurer Stadt dürfte das Quartett mit diesem Mix sicher den Vogel abschießen, aber funktioniert die musikalische Zeitreise auch im Albumformat?
Ich würde das mit einem Nein beantworten, denn trotz solider handwerklicher Umsetzung kommt bei mir im Verlauf der Scheibe nur selten echte Begeisterung auf. Die Riffs kommen einem irrgendwie immer etwas zu bekannt vor und auch die Wendungen der einzelnen Kompositionen sind immer schon aus einigen Kilometern Entfernung zu erkennen. Hinzu kommt, dass Fronter Harold de Vries gesanglich nicht immer die beste Figur macht. Gerade wenn es in höhere Lagen geht und Rob Halford zitiert wird, sitzen lange nicht alle Töne perfekt, und auch in den tieferen Regionen packen mich seine Gesangseinlagen nicht durchgehend. Trotzdem hat die Platte mit 'Armageddon' und 'Through The Fire' auch zwei klare Höhepunkte zu bieten, wobei gerade letztgenannter mit einem ordentlichen Hook auch ein paar Widerhaken im Gehörgang auswirft. Je weiter die Spielzeit allerdings fortschreitet, umso austauschbarer werden die Kompositionen und Melodien, weshalb die Scheibe immer wieder meine ungeteilte Aufmerksamkeit verliert.
Insgesamt ist "Arise" damit ein Debüt, das durchaus einiges an Potential erahnen lässt und Fans der klassischen Heavy-Metal-Spielrichtungen mit Achtziger-Einschlag durchaus gefallen dürfte - um sich aber gegen die hochklassige Konkurrenz auf lange Sicht durchzusetzten, muss das Songmaterial in Ziukunft deutlich stringenter und zwingender aus den Boxen dröhnen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs