ANGELS OF BABYLON - Kingdom Of Evil
Mehr über Angels Of Babylon
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal Heaven / Soulfood
- Release:
- 29.01.2010
- Conspiracy Theory
- Apocalypse 2012
- Night Magic
- Tear Out My Heart
- Oh How The Mighty Have Fallen
- Tarot
- Kingdom Of Evil
- The Remnant
- Angels Of babylon
- Second Coming
All-Star-Projekt mit traditionellem Einschlag
Warum muss sich eine vermeintliche All-Star-Kapelle wie die ANGELS OF BABYLON einen so klischeebesetzten Bandnamen verpassen? Und wo bleibt das maßgebliche eigene Element bei einer Platte, die den Titel "Kingdom Of Evil" trägt? Fragen über Fragen, sicher aber auch ein paar Vorurteile treten beim neuen Quartett um die beiden Superstars David Ellefson (Ex-MEGADETH) und Rhino (Ex-MANOWAR) auf, und all das hätte man sich locker sparen können, da die Musik letzten Endes für sich selbst spricht. Aber gerade Ellefson ist ja bekannt dafür, lieber den steinigen Weg zu gehen.
Nun denn, rein musikalisch bietet der luxuriös zusammengesetzte Vierer eine ordentliche Leistung, wenngleich die zehn Songs von "Kingdom Of Evil" selten in die Kategorie überragend fallen. Dies liegt mitunter daran, dass Gitarrist Ethan Brosch, auch schon als Solomusiker in Erscheinung getreten, sich in keiner einzigen Komposition so richtig in Szene setzen kann und sich sehr häufig den simplen Grundfundamenten der Songs unterordnet. Sein songdienliches Spiel mag zwar hin und wieder begrüßenswert sein, doch bei einem Mann von seinen Fähigkeiten durfte man ruhig mal erwarten, dass er den Songs einen deutlicheren Stempel aufdrückt. Ähnliches darf man auch über die Rhythmusfraktion sagen, die sich zwar mit satten Grooves immer wieder trefflich einpendelt, aber eben nicht das bietet, was man hinter den Namen dieser erlesenen Akture vermuten wird.
Doch vielleicht ist es einfach mal wieder diese enorm hohe Erwartungshaltung, die man einer derartigen Besetzung auch entgegenbringen muss. Nüchtern betrachtet ist "Kingdom Of Evil" nämlich ein wirklich gutes Classic-Metal-Album, das sowohl im melodischen als auch im groovigen Sektor punktet, mit 'Oh How The Mighty Have Fallen' und 'Night Magic' zwei Killernummern bereit hält und auch zu keinem Zeitpunkt Ansätze von Schemata oder typischen Rezitierungen auffährt. Im Gegenteil: Die Herangehensweise ist sehr facettenreich, das Tempo über die Gesamtdistant dynamisch eingestellt und auch die gesangliche Performance kraftvoll genug, um sich der internationalen Konkurrenz zu stellen. Ein empfehlenswertes Werk also? Ja, zweifelsohne! Aber wer den Megawurf erwartet und hofft, dass Ellefson und Co. mit "Kingdom Of Evil" neue Grenzen setzen, sieht sich getäuscht. Dafür fehlen die zündenden Ideen und die fortschrittlichen Ansätze.
Anspieltipps: Oh How The Mighty haven Fallen, Tarot, Night Magic
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes