ANGERTEA - Snakes In Blossom
Mehr über Angertea
- Genre:
- Modern Prog / Alternative Metal / Grunge
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 15.03.2016
- Snakes
- Sinking in Strain
- Seeds of Hell
- Aquarium
- Orange Machine
- St. Andrew's Storm
- The Song for Vengeance
- Instancy
- The Moon Encounter
- Tisza
Facettenreiches Album der Magyaren.
Aus Szentes in der ungarischen Tiefebene stammt dieses seit zwanzig Jahren aktive Trio, das über jeglichen Provinzmief längst meilenweit drübersteht und sich in der letzten Dekade auch international einen guten Ruf erspielen konnte. Ihre Herkunft scheint für die drei Magyaren allerdings dennoch von Bedeutung zu sein, schließlich haben sie die letzte (und auch experimentellste) Nummer ihres aktuellen Drehers nach der Theiß (Tisza) benannt, dem größten Nebenfluss der Donau, der unweit ihrer Heimatstadt von einem eher gemächlich vor sich hin fließenden, ruhigen Gewässer zu einem gewaltigen und reißenden Strom anwächst.
Durchaus möglich, dass man sogar den Fluss als Vorbild nahm und mit entsprechender Intention zur Sache gegangen ist, denn Parallelen dazu lassen sich auf diesem Album immer wieder erkennen. ANGERTEA geht nämlich in einigen der Kompositionen ebenso mit einem sich erst mit Fortdauer gewaltig steigernden Aufbau an den Start. Will sagen, zu Beginn geht es bei den Ungarn oft sehr relaxt und auch entspannt zur Sache, weshalb man in einigen groovigen Momenten sogar an KING'S X oder TRIBE AFTER TRIBE denken darf. Zumeist legt die Formation aber dennoch wesentlich deftiger los, immer jedoch mit feinfühliger Intonation und zu keiner Sekunde unwirsch oder gar chaotisch.
Das Tempo bleibt durch die Bank eher gemächlich, nicht aber die Heftigkeit, so etwa in 'Seeds Of Hell', das vom Rhythmus her an TOOL angelehnt klingt, von der Durchschlagskraft aber auch von aktuellen ALICE IN CHAINS stammen könnte. Nicht zuletzt dadurch ist "Snakes In Blossom" auch ein überaus abwechslungsreiches Werk geworden, das obendrein durch diverse Gastauftritte von Musikern so unterschiedlicher Bands wie EKTOMORF oder THE VOID zusätzliche Farbtupfer erhalten hat.
Gesondert hervorgehoben muss zum Schluss noch die wahrlich ergreifende und tiefschürfende Ballade 'Aquarium' werden, in der Sänger Gergely Mihály von der ebenso aus Ungarn stammenden Sängerin Flora Sarusi-Kis unterstützt wird und die beiden eines der ergreifendsten Duette seit der Kooperation von Maynard James Keenan und Tori Amos liefern.
Eingebettet ist diese "Gänsehaut-Alarm"-Nummer in ein überaus facettenreiches Album, mit dem das Trio wohl den nächsten Schritt nach oben auf der Karriereleiter tätigen wird können. Jól tette!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer