ANGRENOST - Magna Lua Ordem Mística
Mehr über Angrenost
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- EAL Productions
- Release:
- 17.11.2023
- Interlúnio: O Arco Escuro e a Seta de prata
- Côncava: Fornalha lunar... os abismos da Manifestação
- Crescente: No fio de lua o enforcado
- Corcunda: Da prata gibosa, a foice do Mago
- Água Real: Na ampulheta o diabo, enxofre por firmamento
- Disseminadora: Caverna solar... os breus da Contemplação
- Minguante: No coração de pedra, a fortaleza do Ermita
- Balsâmica: Nos fumos esquecimento, dédalos de enxofre
Viel Durcheinander - aber auch viel Potenzial!
Die vielen Baustellen, die ANGRENOST mit dem Release des neuen Albums aufmacht, können sicherlich nicht alle gleichzeitig und sofort bedient werden. Fakt ist aber, dass bei den Portugiesen so einiges im Argen ist, und das ist insofern ärgerlich, weil die Band im Grunde genommen das Einmaleins des dissonanten Black Metals beherrscht.
Auf "Magna Lua Orden Mística" stoßen beispielsweise schon in den ersten Augenblicken die relativ uninspirierten Vocals auf, die sich weitestgehend aus relativ nervigem Sprechgesang zusammensetzen. Zwar nimmt man sich zwischenzeitlich auch mal die Freiheit heraus, szeneklassisch auf typische Screams zurückzugreifen, doch schon mittelfristig wächst hier ein Konfliktpotenzial, das die Herrschaften auch über die Ziellinie hinaustragen. Weiterhin ist das stete Geballer im Hintergrund nicht immer sonderlich verträglioch mit den manchmal progressiven Einschübe bzw. den sphärischen Begleitspuren, die in den acht Songs manchmal auch eine dominante Rolle einnehmen. Die Südeuropäer finden einfach nie so wirklich die passende Mitte, geben sich in den inspirativen Momenten der puren Raserei her, verstecken sich dann aber in der nächsten Szene auch wieder hinter vermeintlich progressiven Arrangements, die sich immer wieder mit den puristischen, aggressiven Noten auf "Magna Lua Ordem Mística" beißen - und dieses Problem zieht sich als unangenehmer roter Faden leider dann auch durch den gesamten Tonträger.
Immerhin zeigt sich die Band im Finale noch einmal angriffslustig und kann in 'Minguante: No coração de pedra, a fortaleza do Ermit' zeigen, was sie tatsächlich in petto hat. Doch es sind nur einzelne Passagen, die wirklich Spaß machen und tatsächlich rund klingen. In den meisten Parts sind die acht neuen Kompositionen jedoch ein steter Quell von Überfragmentierung und fehlgeleiteten, völlig überfrachteten Arrangements - kombiniert mit den fragwürdigen Vocals ergibt sich daraus eine eher anstrengende als mitreißende Platte, bei der sich schließlich der Konsens herauslesen lässt, dass ANGRENOST sich noch deutlich besser sortieren muss, um irgendwann mal in die richtige Spur zu kommen. Auf "Magna Lua Orden Mística" ist dies jedenfalls noch nicht der Fall.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes