ANIMUS MORTIS - Testimonia
Mehr über Animus Mortis
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Aeternitas Tenebrarum Musicae Fundamentum
- REM Manifesto
- Seven Decrees
- Manuscripts (Emanation & Ascent)
- Hyperbole Of Senses
- Testimonia
- LVX
- Vibrations Of The Immaterial
Chilenischer Black Metal - Exoten unter sich?
"Testimonia" ist erst der zweite Full-Length-Release, den ANIMUS MORTIS in der mittlerweile zehnjährigen Laufbahn produziert hat. In der Zwischenzeit hat die Band zwar auch ein paar Demos und Splits herausgegeben, doch auf professionellem Level gelten die Chilenen auch heute noch als Sonderlinge und vermeintliche Exoten - nicht nur aufgrund ihrer Herkunft.
Der große Wurf soll nun aber folgen, und dazu hat die Band auf "Testimonia" auch alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die immensen Ambitionen auch musikalisch geltend zu machen. Das Ergebnis ist jedoch sehr zwiespältig, da leider viel zu viele Details im matschigen Sound der Platte verschwimmen. ANIMUS MORTIS versucht sich permanent an progressiven Strukturen und abwechslungsreichem Songwriting, doch in der Masse der Elemente fehlt es an differenzierten Eckpunkten, die sich auch im Nachhinein klar herausfiltern ließen. Obschon gerade Stücke wie 'Vibrations Of The Immaterial' und 'LVX' absolut viel versprechend sind und die Ideen hinter diesen Kompositionen wahrhaftig spannend sind, geht einfach zu viel verloren, als dass man hier in große Jubelstürme ausbrechen möchte. Und das wäre bei einer wesentlich klarer formulierten Produktion durchaus im Bereich des Möglichen gewesen!
Und das ist eigentlich ein Ärgernis, denn man will "Testimonia" einfach nicht abstrafen. Die Songs sind intelligent arrangiert, der Facettenreichtum im Grenzbereich zum Death Metal spricht Bände für den Willen von ANIMUS MORTIS, im Black-Metal-Segment Grenzen zu verschieben. Man freut sich irgendwie, dass diese Band endlich ihren Platz gefunden hat, stolpert dann aber über so viele kleine Details in der Nachbearbeitung der Aufnahmen, dass man wieder vor Wut platzen möchte.
Insofern verlangt man fast nach einem Re-Release mit feinerem Mix und differenzierterer Ausgestaltung aller inhaltlichen Fragmente. Denn aus diesen Songs wäre produktionstechnisch mehr herauszuholen gewesen - und deswegen muss man sich der Vernunft beugen und ANIMUS MORTIS nicht die eigentlich verdiente Top-Bewertung schenken!
Anspieltipps: LVX, Vibrations Of The Immaterial
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes