ANKLA - Steep Trails
Mehr über Ankla
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Bieler Bros. Records
- Release:
- 06.07.2007
- Intro Sinking
- Step Ahead
- Deceit
- Seosons Never Change
- Generación Mutante
- Still Alive
- Suelta El Ankla (Boqueión)
- Your Grace Makes Me Sick
- Glimpse
- Flush
- Scattered Existence
- Steep Trails
Ein ordentliches Brikett in Sachen Sachen Metalcore (mit dezenten Nu-Metal-Einflüssen) kredenzt uns das noch recht junge Label Biehler Records. ANKLA (spanisch für Anker) kommen aus den USA. Die Bandmitglieder haben einen mittel- beziehungsweise südamerikanischen Hintergrund. Und der macht sich auch im Sound bemerkbar. Doch dazu später mehr. ANKLA gründeten sich 2001 und veröffentlichen mit "Steep Trails" ihr erstes Studiowerk.
Beim spanisch geshouteten 'Suelta El Ankla' gibt es coole Conga-Percussion zu hören, die zusammen mit den fräsenden Riffs und den aggressiven Shouts von Ikaro Stafford Santana einen ganz schönen Hexenkessel schaffen. In den letzten eineinhalb Minuten gibt es eine gefühlvoll, aber gleichzeitig rasant gespielte Akustikgitarrenmelodie im Stile von Flamenco-Gitarristen. Hier zeigt Gitarrist Ramon Ortiz, dass er weit mehr kann, als sich mit wuchtigen Riffs durch die Botanik zu sägen. Klasse Titel! 'Step Ahead' startet schnell und ausgesprochen aggressiv durch. Coole Percussions und aggressive Shouts (die oft ein wenig verzerrt werden) lassen hier ordentlich die Post abgehen. Bei 'Seasons Never Change' entlockt Ramon Ortiz seiner Sechssaitigen ein ausgesprochen melodisches Solo, das fein klingt und ein schönen Kontrast zum ansonsten ziemlich straighten Rest dieses Titels darstellt. 'Generación Mutante' ist ein wütender, auf das Wesentliche beschränkte Bastard geworden, der gegen Ende der nur knapp über zweieinhalb Minuten ganz schön ballert.
'Scattered Existence' pendelt zwischen Melancholie und blanker Wut. Kurze Blastbeat-Attacken und Growls machen ordentlich Druck. 'Deceit' geht als absolutes Highlight dieser Scheibe durch: Im Anfangsteil erklingt eine kurze, feurige Flamenco Gitarre. Dann gibt es ordentlich eins auf die Mütze. Riffs. Fette Riffs! Urplötzlich ertönt eine schnelle Blastbeat-Attacke und begleitet die eingangs erwähnte Flamenco-Gitarrenmelodie auf der Akustischen, dann folgt ein geiles E-Gitarrensolo. 'Deceit' besitzt Latino-Feuer, fräsende Riffs, geile Soli ... und das alles komprimiert und kompakt auf knappen drei Minuten. Ein echter Referenztitel, der völlig genial ist.
Und die übrigen Tracks? Auch die fräsen ordentlich. Mal schnell, mal gibt es die Midtempo-Fräse, aber stets gutklassig. Und die Riffs ballern durchweg gewaltig. Ich bin bekanntlich nicht der größte Fan von Metalcore-Sachen, aber ANKLA überzeugen auf ganzer Linie. Besonders interessant finde ich die geschickte Einflechtung von mittel- und lateinamerikanischen Einflüssen. Das könnte die Band in Zukunft noch verstärken. Denn dies hebt sie von anderen Kapellen dieses Genres, die nur wild und oft melodienarm durch die Gegend fräsen, positiv ab. Und gerade 'Deceit' ist ein Oberknaller geworden. Das Cover von "Steep Trails" verdient besondere Erwähnung: Es sieht extravagant und ansprechend aus, so etwas sieht man nicht alle Tage.
"Steep Trails" ist eine gute, ordentlich ballernde Scheibe (mit deutlicher Tendenz nach oben) geworden, die von Produzent Bob Marlette (u. a. EVANESCENCE und HALFORD) sehr druckvoll in Szene gesetzt wurde. Unbedingt antesten! ANKLA werden in Zukunft bei den ganz Großen mitmischen, wenn es nicht mit dem Teufel zugeht. "Steep Trails" kommt übrigens im edel aufgemachten Digipack mit schönem Booklet.
Anspieltipps: Deceit (!), Suelta Et Ankla, Step Ahead, Seasons Never Change
- Redakteur:
- Martin Loga