ANOMALY - Somewhere Within The Pines
Mehr über Anomaly
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 25.11.2022
- Cursed To Meet Another Sunrise
- Somewhere Within The Pines
- These Cold Weeping Winds
- My Old Bleached Bones
- Don't Go Out Into These Woods Alone
- Sentenced To The Trees
- One Last Glimpse At The Cursed Sun
Storylastiges Death-Metal-Album mit vielen anspruchsvollen Leckerbissen.
Die Herren von ANOMALY jagen auf ihrem neuen Album einen Serienmörder durch die Wälder ihrer Heimat und nehmen damit ein sehr sensibles Thema auf, dem sie auch stimmungstechnisch gerecht zu werden versuchen - allerdings ist der gelegentlich progressive Stoff von "Somewhere Within The Pines" in seiner Chronologie schwer zu greifen, so dass der Zugang zur Story in manchen Passagen verwehrt bleibt. Und dabei ist ANOMALY musikalisch phasenweise richtig stark unterwegs...
Gerade zu Beginn etablieren die Amerikaner einige groovige Walzen, deren atmosphärisches Geläut gelegentlich in die Richtung des letzten DEATH-Albums bzw. in die des Nachfolgers CONTROL DENIED geht. Zwar sind die Songs nicht ganz so verspielt und eher kompakt gehalten, jedoch ist der Gitarrensound schon recht nahe an der jüngsten Schuldliner-Signatur dran, was nach kürzester Zeit schon ein gewisses Hochgefühl auslöst. 'Cursed To Meet Another Sunrise' und der Titelsong bleiben nach dem bärenstarken Start dann aber eine Zeit lang alleine auf weiter Flur, weil die Band plötzlich mit rein akustischen Sequenzen arbeitet, die den Fluss des Materials ein wenig hemmen. Zwar sind auch Songs wie 'These Cold Weeping Winds' und 'My Old Bleached Bones' mit starken Passagen gesegnet, allerdings kommt es immer mal wieder zu extremen Kontrasten zwischen ganz ruhigen Parts und melodischem, ansatzweise verfrickeltem Death Metal, die nicht immer stimmig übereinanderkommen.
Andererseits klagt man hier weitgehend auf hohem Niveau, weil ANOMALY technisch und kompositorisch an vielen Stellen echte Leckerbissen auftischt, die das Vermächtnis der Legende hin und wieder zu würdigen wissen und ihm mit einem dezent modernen Anstrich eine passende Hommage senden. Zwar ist eine reine Austik-Nummer wie 'Don't Go Out Into The Woods Alone' in diesem Zusammenhang eine klare Ausnahme, die aufgrund des Bezugs zur düsteren Story aber dennoch geduldet werden kann - auch wenn sie eigentlich zu krass aus der Reihe tanzt. Blendet man dies aus, erhält man auf "Somewhere Within The Pines" zumeist überzeugenden, durchweg interessanten und lückenlos anspruchsvollen Extremstoff serviert, der nach einigen Durchrundungen auch im Abgang keine Probleme mehr bereitet. Reinhören!
Anspieltipps: Cursed To Meet Another Sunrise, One Last Glimpse At The Cursed Sun, Somewhere Within The Pines
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes