ANOXIA (AUS) - Revel In Sin
Mehr über Anoxia (AUS)
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Brilliant Emperor Records
- Release:
- 17.04.2025
- Revel In Sin
- Blood On The Altar
- M.N.W.
- Rule By Cold Steel
- In The Wake Of Desolation
- Dwell In Death
- Darker Forms Of Knowledge
- Merciless Sin
Schwedentod mit außergewöhnlicher Herkunft.
Dass bei genauerer Betrachtung kein einziger Schwede bei ANOXIA aktiv ist, scheint doch ein bisschen verwunderlich, schließlich könnte eine Scheibe wie "Revel In Sin" dem Elchtod kaum mehr huldigen, als dies in den acht Songs des Debütalbums der Fall ist. Die Truppe aus Down Under mag zwar nicht direkt in der skandinavischen Szene verwurzelt sein, doch ihr klares Liebesbekenntnis zum gepflegten Gehacke aus dem europäischen Norden kann sie auf gar keinen Fall verleugnen - und warum auch, wenn es doch mindestens genauso rau und dreckig kickt wie das Material von Gleichgesinnten wie GRAVE oder UNLEASHED.
Insgesamt ist der Sound auf "Revel In Sin" zwar eine Spur thrashlastiger, als man dies in der Regel von den brachialen Acts aus Schweden und Umgebung gewohnt ist, doch das tut dem Gesamtvergnügen sicherlich keinen Abbruch. Darüber hinaus bemühen sich die Australier auch um eine dezente technische Note, zehren von einigen feinen Breaks und einer Fülle von Tempowechseln und lassen sich trotz der klaren stilistischen Ausrichtung nicht immer sofort in die Karten schauen. Und dieser kleine Funken Unberechenbarkeit, der ist es dann auch, der die neue Scheibe von einem anständigen in ein saustarkes Album verwandelt. Die Aggressionen werden schön gebündelt und dann ordentlich kanalisiert, die Growls sitzen auf den Punkt, am Schlagzeug ist ohnehin ständig Gewitterwarnung im Anmarsch, und über den Sound der Sägen muss man ebenfalls nicht lange diskutieren - zumindest nicht wenn man die Giganten der frühen Neunziger immer noch zum Frühstück konsumiert. Kurz gefasst: So macht das einfach Spaß.
Einziger Wermutstropfen eines feinen Arschtritts ist am Ende die relativ kurze Spieldauer von "Revel In Flesh", denn für ein bis zwei weitere Tracks wäre sicher noch Platz gewesen. Doch das soll der Sache sicherlich keinen Schaden zufügen. Denn wenn eine Band es immer noch so perfekt hinbekommt, diesen ganz besonderen Stockholm-Sound aufzunehmen und ihn authetisch und selbstbewusst zu inszenieren, sollte es für die Party.San-Gemeinde schnell kein Halten mehr geben. Und wer weiß, vielleicht trifft man ANOXIA ja auch eines Tages im hiesigen Osten zu einer anständigen Death-Metal-Party - ich würde mich freuen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes