ANTHRAX - Among The Living
Mehr über Anthrax
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Island Records Inc.
- Release:
- 28.02.1987
- Among The Living
- Caught In A Mosh
- I Am The Law
- Efilnikufesin (N.F.L.)
- A Skeleton In The Closet
- Indians
- One World
- A.D.I./Horror Of It All
- Imitation Of Live
Welch ein Glück für mich, eine der wichtigsten Fundament-Scheiben des Bay Area Thrash Metal der Achtziger rezensieren zu dürfen.
Es gab damals auf diesem kleinen Fleckchen Erde fünf Bands, die mit ihren furiosen Riffsalven auf der ganzen Welt für Furore sorgten. METALLICA, EXODUS, TESTAMENT, SLAYER und zu guter Letzt ANTHRAX, die mit "Spreading The Desease“ schon 1985 andeuteten, zu welchen Großtaten sie fähig sind. Was allerdings zwei Jahre später unter dem Titel "Among The Living“ veröffentlicht wurde, schraubt mir auch heute noch die Rübe vom Hals und treibt mich in den metallischen Wahnsinn. Monster-Drummer Charlie Benante spielt komplett entfesselt, und das Gitarren-Duo Spitz und Ian feuert ein Killer-Riff nach dem anderen aus der Hüfte. Sänger Beladonna klingt auf dieser Scheibe dermaßen geil, dass ich ihn auch jetzt noch zu den Besten seiner Gunst zähle, obwohl er objektiv betrachtet wohl kein SEHR guter Sänger ist, und Frank Bello zockt wie Steve Harris in seinen besten Zeiten.
Die CD bläst dem geneigten Hörer gleich mit 'Among The Living’ ein Sammelsurium an Ideen und Hammer-Hooks um die Ohren. Thematisch erzählt der Song die Geschichte des Buches "The Stand“ von Stephen King. Weiter geht’s mit 'Caught In A Mosh’, einem absoluten Live-Muss. Der Song killt von der ersten bis zur letzten Sekunde und man kann beim Zuhören unmöglich still sitzen bleiben. Ebenso bei 'I Am The Law’, dem Mosher des Albums. Übrigens haben ANTHRAX den Begriff "moshen“ damals erfunden und definiert. Keine andere Band hätte das besser gekonnt...! 'Efilnikufesin (N.F.L.)’ ist Thrash Metal in Reinkultur. Schön straight und brutal. 'A Skeleton In The Closet’ haut voll auf die Zwölf und dürfte die schnellste Doublebass beinhalten, die Benante je einspielen musste. Wer 'Indians’ nicht kennt, müsste eigentlich an seinen Ohren an die Wand genagelt werden. Der personifizierte ANTHRAX-Kultsong ist alles in einem: Melodiös, eingängig, heftig, wild und schonungslos genial. 'One World’ ist mein persönlicher Favorit auf dem Output. Es ist der brutalste Song der Scheibe, hat aber meiner Meinung nach den einprägsamsten Refrain. Ein Mal gehört, nie mehr vergessen. 'A.D.I./Horror Of It All’ ist sehr abwechslungsreich und erinnert mich ein ums andere Mal an IRON MAIDEN-Songstrukturen. Verschachtelt und kniffelig. Zum Abschluss bringen ANTHRAX mit 'Imitation Of Live’ noch einen kleinen Hänger ins Spiel, der meiner Meinung nach nicht hätte sein müssen. Aber Schwamm drüber. Die Scheibe beinhaltet fast ausschließlich Klassiker und ist demnach unmöglich aus der Hall Of Fame des Metal rauszudenken. Das sieht man deutlich auf ANTHRAX-Gigs. Der Löwenanteil eines solchen besteht im Normalfall immer noch aus Tracks dieser Scheibe. Und das nach fast 20 Jahren. Ich spreche eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aus und rate euch für den Fall, ihr kennt oder habt diese Scheiblette noch nicht, sofort in den nächsten Metalladen eurer Wahl zu rennen und euch das Teil zu ziehen. Also los...
Anspieltipps: Among The Living, Caught In A Mosh, Efilnikufesin (N.F.L.), Indians, One World
- Redakteur:
- Alex Straka