ANTHRAX - Anthems
Mehr über Anthrax
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 22.02.2013
- Anthem
- Jailbreak
- TNT
- Smokin'
- Big Eyes
- Keep On Runnin'
- Crawl
- Crawl (Remix)
Nette, spaßige Albenüberbrückung.
Den Anhängern braucht man die Tatsache, dass ANTHRAX nicht gerade die Schnellsten sind, nicht auf die Nase zu binden. Aber "Worship Music" steht nun endlich in den Regalen und um solch einem Gemecker, wie damals, abermals zu entkommen, prügeln Ian, Benante und Co. noch rasch einige illustre Cover im Proberaum zusammen, haben den Spaß ihres Lebens und knallen uns diese Stücke in einer netten EP unter dem Namen "Anthems" um den Latz. Jungfräulich agieren ANTHRAX in Sachen Neuinterpretationen bislang nicht, mussten doch Bands wie METALLICA ('Welcome Home', 'Sad But True'), REFUSED ('New Noise'), TRUST ('Antisocial') und JOE JACKSON ('Got The Time') herhalten. Lange Rede, kurzer Sinn: ANTHRAX-Cover sind klasse, machen gehörigen Spaß und versprühen stets eine Ian-istische Duftmarke.
So reihen sich zu den genannten Bands weitere Szene-Legenden wie RUSH, AC/DC, THIN LIZZY und BOSTON in die lange Liste ein. 'Anthem', das bärenstarke 'TNT', 'Jailbreak' und das mehr als gelungene und mit Fred Mandel am Keyboard glänzende 'Smokin’' bekommen so einen deftigen, spritzigen Neuanstrich und speziell Belladonna, der ja eh seinen dritten Frühling bei den Thrashern erlebt, thront auf ganzer Linie. Nicht derart druckvoll, aber sich als bestens eingliedernd, erweisen sich der CHEAP TRICK-Kracher 'Big Eyes' sowie 'Keep On Running', im Original von JOURNEY, die das restliche Niveau jedoch nicht kippen können.
So kann man die sechs Cover, sowie die anhänglichen 'Crawl'-Versionen getrost mehrere Runden im Player laufen lassen. Fad und langweilig werden ANTHRAX sowieso nicht und waren es auch nie, die Band sprüht vor Lebens- und Spiellust. Als EP sind die Cover in flotter Eigenmanier sicherlich eine willkommene Abwechslung, in Albumlänge, wie es beispielsweise CHILDREN OF BODOM fabrizierten, könnte es jedoch etwas übertrieben wirken. So erleben wir hoffentlich noch vor dem Jahre 2018 ein neues Album der New Yorker, denn "Anthems" stillt den Hunger nur kurzfristig.
- Redakteur:
- Marcel Rapp