ANTICHRIST IMPERIUM, THE - The Antichrist Imperium
Mehr über Antichrist Imperium, The
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Apocalyptic Witchcraft Recordings
- Release:
- 07.08.2015
- Elegy
- The Spiritual Rapist
- Desecrated Remains
- The Stiffening Of Death
- Silhouette And Flame
- Kill For Satan
- Epitaph
Neues aus den AKERKOCKE-Ruinen.
Es war ein schleichender, aber scheinbar unumgänglicher Prozess, der schließlich das Ende der britischen Black-Metal-Gang besiegelte. Doch fans von AKERKOCKE durften sicher sein, dass die Musiker den Split nicht auch gleichzeitig als das Ende ihrer musikalischen Laufbahn betrachten würden. David Gray und Matt Wilcock beispielsweise hatten schon in den finalen Zügen ihrer letzten Band einen adäquaten Nebenschauplatz anvisiert - und auf dem tummeln sich nun erstmals alle Gedanken, die man wahrscheinlich in dieser Form nicht bei AKERKOCKE hätte unterbringen können.
Mit THE ANTICHRIST IMPERIUM geht die Reise nämlich verstärkt in die Regionen des moderneren Todesbleis. Zwar sind Bandname und der gleichnamige Titel des Debütalbums klare Referenzen für die satanische Haltung, die den Wegbereitern anhaftet, doch die kompositorische Marschrichtung tendiert ganz klar zum Death Metal mit einigen schwarzmetallischen Spitzen in der zweiten Albumhälfte.
Allerdings ist "The Antichrist Imperium" aufgrund des Namedroppings kein Selbstläufer auf anderer Ebene. Nein, die Band muss sich ihr Standing von der Pike auf neu erarbeiten, und das fällt den Herren in diesem Fall doch schwerer als gedacht. Denn gerade in den ersten Sequenzen birgt das Material einige Tücken, die erst einmal umgangen werden wollen. Die Kontrastwirkung von doomig-sphärischen Parts und infernalischen Todesblei-Attacken ist nämlich arg gewöhnungsbedürftig, nicht zuletzt weil die Breaks oftmals überraschend kommen und doch sehr einschneidend sind.
'Elegy' und auch 'The Spiritual Rapist' haben zudem damit zu kämpfen, dass die Darbietung jedweder Aggression einen leicht sterilen Background hat. Der Sound ist nicht roh belassen, sondern soll durchaus die digitale Technik verkörpern, jedoch steht dies manchmal im krassen Gegnsatz zu den verrohten Performances in den genannten Songs. All dies ändert sich erst ab dem Moment, in dem die alten Black-Metal-Wurzeln wieder zum Vorschein kommen, denen man in flotten Stücken wie 'Silhouette And Flame' und 'Kill For Satan' endgültig das Feld überlässt und wohl auch entscheidet, dass es genau jene Qualitäten sind, die der Band am besten zu Gesichte stehen.
Dementsprechend hat "The Antichrist Imperium" einige polarisierenden Momente, die man den Briten auch nicht einfach durchgehen lassen möchte. In Kombination mit vielen wirklich guten Ansätzen resultiert die gesamte Mischung dennoch zu einer hörenswerten Angelegenheit. Aber noch einmal: Ein Selbstläufer ist das Debüt von THE ANTICHRIST IMPERIUM definitiv nicht!
Anspieltipps: Kill For Satan, Silhouette And Flame
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes