ANTIMATTER - Fear Of A Unique Identity
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2012
Mehr über Antimatter
- Genre:
- Melancholic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Prophecy Productions (Soulfood Music)
- Release:
- 23.11.2012
- Paranova
- Monochrome
- Fear Of A Unique Identity
- Firewalking
- Here Come The Men
- Uniformed And Black
- Wide Awake In The Concrete Asylum
- The Parade
- A Place In The Sun
Die passende Musik zur kalten Jahreszeit.
ANTIMATTER verstehen viele als so etwas wie den kleinen Bruder von ANATHEMA. Die Band wurde von Duncan Patterson, dem Ex-ANATHEMA-Bassisten zusammen mit Sänger Mick Moss anno 1998 gegründet und verschreibt sich - ähnlich wie ANATHEMA - dem melancholischen Artrock. Dies ist aber nur eine oberflächliche Betrachtung, denn wenn man sich genauer mit ANTIMATTER beschäftigt, findet man eine gewaltige stilistische Spannweite. In den Anfangstagen gab es jede Menge abgedrehten dunklen Trip Hop mit weiblichen Vocals zu hören ("Lights Out", "Saviour"), bis Mick Moss immer mehr das Zepter in die Hand nahm und ANTIMATTER über akustischem Singer/Songwriter-Stoff ("Planetary Confinement") zum schwermütigen Dark-/Alternative Rock lenkte. In allen Phasen war die Musik von ANTIMATTER qualitativ hochwertig und keineswegs eine Zwischenmahlzeit für ANATHEMA-Anbeter. Nun ist der letzte Output "Leaving Eden" auch schon wieder fünf Jahre her, deshalb warten Freunde des gepflegten Schmachtens schon sehensüchtig auf "Fear Of A Unique Identity". Zumal Mick Moss auch diesmal wieder weibliche Unterstützung am Mikro bekommt, und zwar durch die lettische Künstlerin Vic Anselmo.
Mick Moss hat auch diesmal wieder fast alle Instrumente bis auf Drums (Colin Fromont) und Violine (David Hall) selber eingespielt und führt den auf "Leaving Eden" eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Sprich, wir hören als Grundbaustein der Musik rockige Klänge. Der Opener 'Paranova' könnte auch aus der mittleren Phase von ANATHEMA stammen, wo die Band auch den einen oder anderen tanzbaren Hit geschrieben hat. Violine und stimmige Synthies/Samples und last but not least eine ohrwurmelnde Melodie von Mick Moss runden den Track perfekt ab. Einstieg voll gelungen. Das wavige 'Monochrome' erinnert dann ein wenig an PARADISE LOST in den 2000ern und die schweren E-Gitarren-Akkorde dürften auch Metalfans zufrieden stellen. Diese dark-rockige Essenz bleibt auch bei den meisten anderen Tracks erhalten ('Uniformed In Black' z.B.) wobei ANTIMATTER das Tempo natürlich immer noch gerne mal drosseln, um eine wohlige Schwermut aufzubauen, die der Band die Bezeichnung "traurigste Band der Welt" einbrachte. Und gerade in diesen Momenten besinnen sich ANTIMATTER auf die Stärken vergangener Tage. Die halbakustische 'Here Come The Men' und der Abschlusstrack 'A Place In The Sun' stehen in der Tradition trauriger "Planetary Confinement" Tracks wie z.B 'Legion' und auch die trippige Frühphase schimmert immer wieder in Momenten durch, vor allem wenn Vic Anselmo - meist im Duett mit Mick Moss - mitsingt.
Bleibt also unterm Strich festzuhalten, dass auch "Fear Of A Unique Identity" wieder hochwertige Musik bietet, die jeder ANTIMATTER-Fan sowieso schon haben wird und jeder Fan kuscheliger Wintermelancholie ganz dringend mal antesten sollte.
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 12/2012
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker