ANTIMATTER - The Judas Table
Mehr über Antimatter
- Genre:
- Melancholic Art Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Prophecy Producions
- Release:
- 23.10.2015
- Black Eyed Man
- Killer
- Comrades
- Stillborn Empires
- Little Piggy
- Hole
- Can Of Worms
- Integrity
- The Judas Table
- Goodbye
Wohlfühl-Tristesse-Musik.
Herbst-Zeit ist ANTIMATTER-Zeit, Zeit des melancholischen Schmachtens, des Nachdenkens und Suhlens in andächtiger Musik, der Freude auf den ersten Schnee.
Auch "The Judas Table", das bereits sechste Werk von Mick Moss und Anhang, ändert nichts an der grundsätzlichen Ausrichtung der Musik, und Freunde von "Alternative 4"-ANATHEMA, BLACKFIELD oder AEON SPOKE werden wieder große Freude an einer weiteren Zehner-Runde dieser Wohlfühl-Tristesse-Musik haben. Dabei macht ANTIMATTER absolut nichts, was man von der Band nicht schon in ähnlicher Form kennen würde. Moss breitet seine poetischen, meist anklagenden Texte über zwischenmenschliche Lebens-Missgeschicke gerne über flächigen Sounds aus, gespickt von dezenten Elektronik-Spielereien, meist mit dem kompositorischen Anspruch des modernen Art-Rock.
Am stärksten finde ich die Wirkung der Musik nach wie vor, wenn Moss zur Akustik-Gitarre greift und seine Stimme zittern lässt. 'Comrades' ist in der richtigen Stimmung ein richtiger Tränen-Treiber. Und solche Momente gibt es auf "The Judas Table" wieder öfter als auf dem Vorgänger "Fear Of A Unique Identity". Insgesamt wirkt das Album aufgeräumter, es gibt weniger Ausflüge in stil-benachbarte Territorien (Wave/Gothic/Electronica) und auch so gut wie keinen weiblichen Gesang mehr. Was schade ist, denn diese Trigger haben für mich den Vorgänger ausgemacht und von "Leaving Eden" abgesetzt.
Und mit diesem verglichen, bleibt bei "The Judas Table" deutlich weniger hängen, die Songs wirken schon fast etwas selbstzufrieden. Dies schadet jedoch Moss' Musik, die in ihrer Essenz vom Leiden geprägt ist. Von happy Dream-Pop sind wir aber noch weit entfernt und auch zur "The Judas Table" darf man wieder sprichwörtlich in Schönheit sterben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker