ANTIOCH - Antioch VII: Gates Of Obliteration
Mehr über Antioch
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Iron Shield Records
- Release:
- 27.09.2024
- Frozen Highway
- Legend Of Tudohm
- Tired Of Fire
- Onward With Obliteration
- All Gods, All Masters
- Understand
- Point Of Entry
- In The Throes Of Arcane Lust
So entstehen Klassiker - und Legenden!
Eine Nachlässigkeit, die mir an dieser Stelle kein zweites Mal mehr passieren sollte, ist die konsequente Nichtbeachtung einer Truppe wie ANTIOCH, die mir dem Namen nach in den vergangenen jahren immer wieder mal begegnet ist, deren Treiben ich aber aus unerfindlichen Gründen weitgehend ignoriert habe. Die Kanadier strafen diese Unachtsamkeit daher auch völlig berechtigt ziemlich hart ab, indem sie mit ihrem mittlerweile siebten Longplayer eine der besten Heavy-Metal-Scheiben des laufenden Jahrzehnts anbieten und so ziemlich alles an den Start bringen, was den klassischen Sound jemals ausgemacht hat. Epische Passagen im Stile älterer MANOWAR-Platten wechseln sich mit dem berüchtigten RUNNING WILD-Galoppriffing ab, bei den Vocals trifft man auf eine Menge Abwechslung und vor allem auch auf einige Screams, die an Halfords Meisterleistung auf "Painkiller" erinnern, und wenn es dann zu den Hooklines kommt, weiß man schon gar nicht mehr, welche Legenden man nennen mag, um hier den entsprechenden Vergleich zu ziehen. Das muss man aber auch alles nicht, denn ANTIOCH spielt inzwischen in einer Liga, die die Nordamerikaner selbst dominieren.
Die acht neuen Kompositionen auf "Antioch VII: Gates Of Obliteration" überzeugen von der ersten Sekunde und erwecken direkt Hochgefühle, bei denen man anfangs noch misstrauisch ist, ob sie auch wirklich die gesamte Strecke über anhalten werden. Die erlangen aber immer größere Intensität, bis man schließlich bei epischen Hymnen wie 'Understand' und ganz besonders 'All Gods, All Masters' angelangt ist, bei denen die Gänsehaut gar nicht mehr weichen mag. Doch schon zuvor setzt die Truppe im überlangen Opener 'Frozen Highway' und im etwas flotteren 'Onward To Obliteration' klare Akzente, präsentiert hervorragenden melodischen Stoff und bereitet schließlich auf ein monumentales Finish vor, das mit 'Point Of Entry' und 'In The Throes Of Arcane Lust' mit Höhepunkten nicht geizt. Unglaublich, mit welcher Leichtigkeit ANTIOCH hier eine Hymne an die nächste reiht und dabei so authentisch und lässig klingt, als würde man sich die Nummern einfach so aus dem Ärmel schütteln.
Von daher bleibt am Ende auch nicht viel mehr zu sagen, als dass "Gates Of Obliteration" im klassischen Heavy Metal das bis dato beste Werk des laufenden Jahres ist und hier klare Maßstäbe setzt, an der sich die Konkurrenz die Zähne ausbeißen darf. Man sollte sich dafür zu entschuldigen, dass man erst so spät bei dieser Band eingestiegen ist, denn das ist aus meiner persönlichen Perspektive fast schon unverzeihlich!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes