ANTIOCH - VI: Molten Rainbow
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/23
Mehr über Antioch
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Iron Shield Records
- Release:
- 21.07.2023
- Defiler
- Molten Rainbow
- Dodeskaden
- Imps In The Coal
- Temple Of Black Fire
- Lucifer In Chains
- The Harvest Tale
- Hold My Heart
- Iron And Rust
Charismatischer und bärenstarker Underground Metal aus Kanada.
Allen Liebhabern des bodenständigen, ehrlichen und charismatischen Underground-Heavy Metal möchte ich gerne ANTIOCH aus der kanadischen Provinz Ontario ans Herz legen. Auf den ersten Blick macht dieses metallurgische Trio nicht so viel anders als viele andere Bands da draußen. Aber wenn man dann den Kopfhörer aufsetzt, genauer hinhört und dem aktuellen Album "VI: Molten Rainbow" zwei, drei Umdrehungen mehr gönnt, entdeckt man hier ein kleines Schätzchen. Die kernigen Old-School-Riffs treffen voll ins Mark, haben diese wunderbare Mischung aus Schnodderigkeit und schneidender Härte. Die Rhythmusgruppe treibt und drückt wie in der guten alten Zeit, und die sehr organische Produktion lässt all dem ausreichend Luft zum Atmen. Viel zu viele aktuelle Alben verlieren unter dem, was heute alles technisch möglich ist, ihren Charakter und ihre Einzigartigkeit. Hier werden die Ecken und Kanten am Sound einfach mal dran gelassen, und das ist verdammt gut so. Stilistisch wird ANTIOCH offenbar gerne mal in die JUDAS PRIEST-Ecke gestellt, aber eine entschleunigte Version von RAVEN beschreibt das Wesen dieser Band vermutlich noch eher.
Ein bisschen gewöhnungsbedürftig war für mich anfangs der sich oftmals kreischend überschlagende Gesang von Frontmann Nicholas Allaire, aber letztlich gehört auch diese Nuance einfach zum faszinierenden Klangbild von ANTIOCH mit dazu. Am besten gefällt mir "VI: Molten Rainbow", wenn das Gaspedal mal ein bisschen weiter durchgedrückt wird, wie gleich in der tollen Opening-Hymne 'Defiler', mit seinem mächtigen METAL CHURCH-Chorus, oder in den gradlinigen Krachern 'Temple Of Black Fire' und 'Iron And Rust', letztere Nummer mit bockstarker Gitarrenarbeit. Aber auch die Midtempo-Nummern überzeugen immer wieder mit eingängigen Hardrock-Riffs und knackigen Hooklines. Leider ist dann doch nicht alles Gold, was glänzt, vor allem weil die Jungs keine Balladen können und sich manchmal kurze kreative Auszeiten nehmen. Aber das schmälert den Gesamteindruck kaum und ändert nichts an meiner Einschätzung, dass ANTIOCH mit "VI: Molten Rainbow" eine sehr hörenswerte und spannende Metal-Platte abgeliefert hat. Genre-Aficionados sollten unbedingt mal reinhören!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan