ANTON - ...Todos Morirán Hoy
Mehr über Anton
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Ketzer Records
- Creador Del Dolor
- Vida Immortal
- Legados De Fuego
- Testigos De La Nada
- Monólogo En El Paredón
- Autodestrucción
- Iblis
- Yo Soy El Caos
- Mundos En Colisión
- Identidad
- Anton Lavey
Metalbands aus Mexiko sind ja wirklich rar gesät, auch wenn man von diversen Tourberichten aus Printmagazinen weiß, dass die Szene dort trotz Raubkopien en masse sehr lebendig ist, bzw. dass die Fans sehr euphorisch auf 'unsere' Musik reagieren. Andererseits schwappen aber nur sehr wenige Bands aus dieser Ecke über den großen Teich und können von sich reden machen, und wenn ihnen das dann doch gelingt, versauern sie meistens auf einem kleinen Label und werden kaum beachtet. Im Falle von ANTON wird das wahrscheinlich ähnlich laufen, was aber auch am musikalischen Aspekt dieser Band liegt. Diese Mexikaner spielen ziemlich schlichten, teils groovigen, teils thrashigen Death Metal, der bis auf die Herkunft des Quartetts nichts Besonderes zu bieten hat. Von Anfang bis Ende werden Teile der Thrash- und Death-Metal-Szene zitiert; eigenständige Elemente hingegen sucht man auf "... Todos Morirán Hoy" vergeblich, es gibt sie einfach nicht.
Nun, zumindest die deutliche Nähe zur traditionellen Szene kann man der Gruppe als Besonderheit anrechnen, denn es kommt nicht gerade selten vor, dass rifftechnisch auch schon mal Tendenzen zu Bands wie JUDAS PRIEST zu erkennen sind, nur eben, dass der Groove ein bisschen dicker rüberkommt. Oder aber man versucht, einen auf gute Laune zu machen, wie beim Opener 'Creador Del Dolor', der insgeheim wohl auch auf einer heftigen Party gut ankommen würde.
Aber sonst? Sehr wenig! Die Arrangements sind einfach zu langweilig, die Strukturen zu einfach und die einzelnen Songs vollkommen ohne Höhepunkte. Hier kann man bei den meisten Kompositionen wirklich sagen, dass ein paar Riffs gedankenlos aneinandergereiht worden sind, der Effekt aber verständlicherweise ausbleibt. Zum Glück für die Band gibt es in Form von 'Identidad' und 'Autodestrucción' einige wenige Ausnahmen, die ich am Ende auch als Anspieltipps nennen möchte. Aber besser ist, man hört sich erst einmal die anderen Nummern an, dann wird man nämlich feststellen, dass "... Todos Morirán Hoy" ziemlich durchschnittlich ist und ein Kauf sich nicht wirklich lohnen würde. Mit dieser Gewissheit möchte ich nun schließen und gleichzeitig hoffen, dass die mexikanische Szene bald mal etwas Besseres zu bieten hat, um aus dem Schatten der südamerikanischen Kollegen auch mal ein Stück weit hinauszugelangen.
Anspieltipps: Autodestrucción, Identidad
- Redakteur:
- Björn Backes