ANTUMBRA - Oblivion
Mehr über Antumbra
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Loud Rage Music
- Release:
- 10.09.2023
- When The Rivers Meet The Sea
- Alone
- Malevolent
- The Void Of Blackness
- Frozen
- Remnants
- Forevermore
- Prisoners
- The Graveyard Of Thoughts
- All Paths Lead To Death
Ein fleißiger Solokünstler in völliger Arbeitswut.
Die Veröffentlichungspolitik im Hause ANTUMBRA ist in der Draufsicht ein wenig merkwürdig. Das Soloprojekt des rumänischen Musikers Marius Ignatescu ist erst seit 2021 am Start, hat schon diversen digitalen Output auf der Liste und ist mit vier Full-Length-Releases nebst einigen Singles sicherlich eine der emsigsten Erscheinungen in der gesamten Szene. Die gewaltige Präsenz ist zunächst mal unproblematisch, auch wenn man nach ausführlicher Recherche konstatieren muss, dass Ignatescu sich musikalisch nicht sonderlich vielen Experimenten hingibt, sondern seinen Mix aus melodischem Death Metal und ebensolchem Black Metal nach einer recht klar definierten Rezeptur zubereitet, bei der die Masse an neuem Stoff dann auch nicht mehr ganz so spektakulär erscheint. Das eingangs erwähnte Kuriosum: Mit "Oblivion" folgt nun eine Compilation aus Tracks dieser zweijährigen Schaffensphase, auf der sich einige neu abgemischte und auch frisch eingespielte Stücke befinden - was wiederum suggeriert, dass der Künstler mit seinem Material nicht mehr ganz im Reinen ist. Das mag nun alles spekulativ sein und soll die Energie, die der Rumäne in sein Projekt steckt, nicht schmälern. Aber, und das ist schon mal ein vorangeschobenes Fazit, sinnvoller wäre es vielleicht, den einzelnen Ideen künftig mal etwas mehr Zeit zu geben, statt eine Platte nach der anderen herauszuballern, ohne sich dabei musikalisch sonderlich weiterzuentwickeln.
Was nun recht dramatisch klingt, ist in Summe allerdings gar nicht so tragisch, weil Ignatescu sich intensiv in die Materie eingearbeitet hat und die Einflüsse von solchen Acts wie DISSECTION zumeist effizient verwerten kann. Alle zehn Songs auf "Oblivion" sind einprägsam und gleichzeitig aggressiv, binden sphärische Interludien ebenso ein wie finstere Emotionen und zeugen von einer kompositorischen Intelligenz, die in dieser Szene sicherlich nicht alltäglich ist. Gerade zu Beginn überzeugt ANTUMBRA mit einem starken Genre-Mix, der im weiteren Verlauf auch nur deshalb ein wenig Farbe verliert, weil die vorgenommenen Variationen nicht allzu signifikant sind - doch das soll die Qualität der individuellen Beiträge nicht herunterspielen.
Und trotzdem: ANTUMBRA sollte den roten Faden ein wenig aufweichen, damit nicht irgendwann kreative Langeweile aufblüht. Bis hierhin ist wirklich alles im Lot, sowohl beim Songwwriting, als auch in der Performance, aber auf Dauer muss etwas mehr geschehen, will sich der junge Musiker nicht irgendwann nur noch selbst zitieren. Reinhören ist daher auf jeden Fall empfohlen!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes