ANTYRA - Pentachronist
Mehr über Antyra
- Genre:
- Pagan/Dark Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.11.2015
- Ouvertüre: Quintessenz
- Prolog: Ignis
- Flammenflut
- Prolog: Terra
- Von höchsten Sphären
- Prolog: Aura
- Antyra
- Prolog: Agua
- Hinab in den Maelström
- Prolog: Spiritu
- Mente Captus Es!
Hier kommt der Nachwuchs.
ANTYRA ist eine Leipziger Band, die vor kurzem ihren Full-Length-Erstling "Pentachronist" veröffentlicht hat. Das Konzeptalbum ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die Rollenspielern und Pagan-Fans wohl am besten gefallen werden. Zwischen Hörspiel-Passage, BATHORY-Chören und Black-Metal-Breitseite findet man allerhand Zutaten in den 48 Minuten dieser Scheibe.
Die Band empfiehlt, das Album bei einem Bier oder Wein in Ruhe zu genießen, was man nach den ersten Eindrücken schnell nachvollziehen kann. Ist man kurz unaufmerksam, ist die halbe Geschichte eines Songs vorbei oder der Bruch in der Musik ist nicht mehr nachvollziehbar. Um also wirklich Freude an "Pentachronist" zu haben, muss man am Ball bleiben. Abwechslungsreichtum wird bei ANTYRA sehr groß geschrieben, auch die Texte sind teils auf Deutsch, teils auf Englisch verfasst und gesungen. Episch geht es also bezüglich der Ausmaße zu, aber nicht im engeren Sinne von Epic Metal. Wer also Epic Metal liest und dabei an MANILLA ROAD oder frühe MANOWAR denkt, ist bei ANTYRA auf dem Holzweg.
Macht aber nichts, denn für meine Begriffe entwickelt die Truppe hier genug Identität, um eine eigene Anhängerschaft aufzubauen. Die meisten Songs sind gut arrangiert, auch wenn die vielen Flicken nicht immer einen eleganten Teppich ergeben. 'Von höchsten Sphären' ist ein gutes Beispiel dafür, dass man zu viel auf engstem Raum unterbringen will. Gitarren-Solo, Hintergrundchöre, Keyboard-Bombast und Geräusch-Atmosphäre "untermalt" vom Geboller der Rhythmusgruppe - das ist am Ende des Tages etwas zu viel des Guten.
Insgesamt ist "Pentachronist" ein ambitioniertes Werk, das Fans von Pagan/Dark-Metal gut gefallen könnte. In allen Belangen kann ANTYRA noch nicht mit etablierteren Bands mithalten, die beim Feintuning der vielen Stellschrauben vielleicht ein geübteres Händchen haben. Dafür ist die in Eigenregie produzierte Scheibe liebevoll aufgemacht und "Pentachronist" kommt weniger prätentiös daher, als ich befürchtet hatte.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Nils Macher