ANUBIS (AUS) - Hitchhiking To Byzantium
Mehr über Anubis (AUS)
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- JFK
- Release:
- 16.05.2014
- Fadeout
- A King With No Crown
- Dead Trees
- Hitchhiking To Byzantium
- Blood Is Thicker Than Common Sense
- Tightening Of The Screws
- Partitionists
- Crimson Stained Romance
- A Room With A View
- Silent Wandering Ghosts
Australo-Prog mit britischer Note.
Die Australier von ANUBIS sind bereits einige Jahre im Business unterwegs und haben just mit "Hitchhiking To Byzantium" ihr drittes Album vorgelegt. Wer bei der Verbindung von Australien, progressiven Klängen und mir als Autor an Bands wie KARNIVOOL, DEAD LETTER CIRCUS, COG oder THE BUTTERFLY EFFECT denkt, ist hier allerdings auf dem falschen Dampfer.
Dieser Dampfer hier reist nämlich von Sydney aus durch den Indischen Ozean, das Rote Meer, den Suez-Kanal, das Mittelmeer, die Straße von Gibraltar und landet schließlich an der britischen Küste. Vielleicht bei Southhampton, wahrscheinlicher aber legen sie in London an und sind so in der Heimat des Neo-Prog gelandet. Denn stilistisch ist ANUBIS Bands wie IQ, MARILLION oder PENDRAGON sehr viel näher als den oben aufgeführten heimischen Kollegen.
Dies ist auch auf dem aktuellen Werk der Fall, das erneut stimmig inszenierten, immer spannenden und sehr atmosphärischen Progressive Rock bietet. Der funktioniert bei eher flotten Nummern wie 'Blood Is Thicker Than Common Sense' ebenso gut wie bei elegischen Songs der Marke 'Hitchhiking To Byzantium' oder dem stimmungsvoll-traurigem 'Silent Wandering Ghosts'. Das Keyboard webt dicke, fluffige Teppiche, in die man sich sanft hineinlegen kann, sorgt aber auch schon einmal für orgelige Zwischentöne, die auch Bands wie YES oder frühe GENESIS als Einflüsse offenbaren.
Dass sich ANUBIS dennoch nicht mit Plagiatsvorwürfen beschäftigen muss, liegt daran, dass das ein oder andere moderne Element eben doch eingebaut wird. So ist die Produktion klarer und weniger weichgespült als bei einigen Genrekollegen, die Gitarren dürfen auch mal den ein oder anderen schroffen Ton abgeben, aber alles bleibt immer im Rahmen und sorgt nur für einige Farbtupfer. Dazu kommt, dass Sänger Robert James Moulding über eine sehr eigene Stimme verfügt, die man relativ leicht im Wust der Neoprog-Sänger heraushören könnte.
Unter dem berühmten Strich ist "Hitchhiking To Byzantium" damit ein sehr schönes, sehr stilvolles Progressive-Rock-Album geworden, dass sich Genrefreunde mit Vorliebe für britische Sounds auf jeden Fall zulegen dürfen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk