ANUBIS (AUS) - Sirens From Afar - Live in Katoomba 2021
Mehr über Anubis (AUS)
- Genre:
- Prog Rock / Art Rock
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 24.11.2023
- Homeless Pt.1 - I. Reflective
- Homeless Pt.1 - II. Entitled
- Homeless Pt.1 - III. White Ashes
- Homeless Pt.1 - IV. Home
- Homeless Pt.2 - I. Homeless
- Homeless Pt.2 - II. The Tables Have Turned
- Homeless Pt.2 - III. Sirens
- Homeless Pt.2 - IV. In Shadows
- Homeless Pt.2 - V. Gone
- Fool's Gold
- Tightening Of The Screws
- Technicolour Afterlife
- The Holy Innocent
- The Collapse
- Silent Wandering Ghosts
Feine und livehaftige Werkschau der Progger aus Australien.
Da denkt man, dass wir nun inzwischen mit der Verwertung des musikalischen Materials aus Corona-Zeiten durch wären, da kommen die australischen Progger ANUBIS mit diesem Livealbum um die Ecke. Kurz zum Hintergrund: Anfang des Jahres 2020 wollte das Sextett aus Sydney gerade mit dem frisch veröffentlichten Album "Homeless" auf eine ausgedehnte Tour gehen, als die Corona-Maßnahmen in Australien das öffentliche Leben zum Erliegen brachten. Zwischen den Lockdowns konnte man schlussendlich nur ein einziges Konzert in einem Örtchen namens Katoomba unterbringen, dessen auditive Nachlese wir nun mit "Sirens From Afar - Live in Katoomba 2021" serviert bekommen.
Positiv ist zumindest zu bemerken, dass wir es hier wenigstens nicht mit einem reinen Livestream-Konzert zu tun haben und zumindest ein paar Publikumsreaktionen etwas Konzert-Feeling ins heimische Wohnzimmer transportieren. Hörbar ist die ganz offenkundig reduzierte Hörerschaft ob der damaligen Maßnahmen trotzdem, denn wirklich laut geht es hier nie zur Sache. Also müssen die sechs Musiker die mangelnde Atmosphäre eben mit einer herausragenden Leistung an den Instrumenten wieder ausbügeln. Die üppige Doppel-CD präsentiert uns dabei übrigens auf dem ersten Silberling eine komplette Darbietung des Albums "Homeless", während die zweite CD das Programm um sechs weitere ausgewählte Tracks des recht umfassenden Backkatalogs der Australier ergänzt.
Trotz der recht umfangreichen Diskografie dürfte der Name ANUBIS hierzulande aber noch nicht jedem Prog-Liebhaber bekannt sein, weshalb wir wohl erst einmal den musikalischen Rahmen abstecken sollten. Angehen sollten wir die Sache dabei aber zweigeteilt, denn die komplette Aufführung von "Homeless" im Kontrast zu den Bandklassikern auf der zweiten Disk zeigt doch eine deutlich Entwicklung. So höre ich bei Tracks wie 'Entitled' oder 'Homeless' eine ordentliche Portion STEVEN WILSON und PORCUPINE TREE heraus, die gerade durch die fantastischen Keyboards von David Eaton mit einer guten Prise GENESIS angereichert wird. Wenig überraschend liegt bei diesen Einflüssen auch RIVERSIDE als Referenz auf der Hand, wobei mir hier vor allem das starke 'Sirens' als besondere Parallele zu den Polen ins Ohr springt. Gehen wir auf der zweiten CD dann allerdings in die Vergangenheit der Band zurück, kommt auch eine gehörige Portion PINK FLOYD ins Spiel, was mir als Fan der britischen Prog-Legende natürlich besonders gut gefällt. Gerade 'The Collapse' und 'The Holy Innocent' drängen sich daher mit ihrem Mix aus tollen und entrückten Keyboards, viel musikalischer Atemluft und feinsten Gitarrenleads als Highlights auf dem zweiten Silberling dieses Doppelalbums auf.
Insgesamt ist "Sirens From Afar - Live in Katoomba 2021" damit dank einer blitzsauberen Performance nicht nur ein Pflichtkauf für ANUBIS-Fans, auch Neueinsteiger im Kosmos der Australier, die - wie ich - die Band bisher nicht auf dem Schirm hatten, bekommen hier einen kompakten Einblick einerseits in den aktuellen Bandsound, andererseits aber auch in die musikalischen Wurzeln des Sextetts, das im Bereich Prog mit Artrock-Einschlag locker mit sämtlicher Konkurrenz mithalten kann.
- Redakteur:
- Tobias Dahs