ANUBIS (D) - Heroin(e)
Mehr über Anubis (D)
- Genre:
- Gothic Rock / Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Selling Paradise
- Autumn Again
- Avalon
- Fragments Of Reality (Part One)
- Chemical Aphrodite
- Beyond Existence
- The Darkest Moment
- (Instrumental)
- My Tears
- That Flame Will Never Burn
- Fragments Of Reality (Part Two)
- The Vision Dies
Obwohl bereits in absehbarer Zeit ein neues Album von ANUBIS erscheinen wird, lohnt sich die Rezension des aktuellen Silberlings "Heroin(e)" allein deswegen, weil sich der Stil des Nachfolgers ziemlich vom derzeitigen Release unterscheiden wird. Grund dafür wird die Trennung vom Sänger Jan Bairlein sein, der mit seiner erstaunlich wandlungsfähigen Stimme in meinen Augen dem Werk von ANUBIS eine ganz besondere Würze verleiht. Von Clean Vocals über Grunting bis hin zu Gekreische hat Jan so einiges an Repertoire zu bieten und es bleibt abzuwarten, ob der wunderbare weibliche Gesang von Barbara Volpert ausreichen wird, um das künftige musikalische Schaffen zu tragen.
Die Band bietet auf diesem Album Gothic Rock/Metal verschiedenster Stilelemente vom Allerfeinsten; abwechslungsreich, gut arrangiert, stimmungsvoll. Es wird gerockt, was die Gitarren hergeben und ruhige, schwermütige Passagen werden auch geboten, die Arbeit an den Drums lässt kaum Wünsche übrig, auch die Keyboards fügen sich harmonisch ins Gesamtwerk ein. Auch die Texte wissen zu begeistern; sie sind nicht nur schön poetisch verfasst, sondern im Gegensatz zu vielen anderen Texten in diesem Genre sinnvoll und vernünftig gereimt und bleiben somit besser im Ohr. Die Melodien sind eingängig, so mancher Song bekommt das Ohrwurmprädikat, ohne dabei in ein übliches Strophe-Refrain-Schema abzudriften; die Arrangements bleiben ausgefeilt und sorgen dafür, dass man auch nach vielfachem Hörgenuss noch immer neue Nuancen in den Kompositionen ausmachen kann.
Mit Material geizen die inzwischen leider nur noch sechs Düstermetaller nicht gerade: 67:50 Minuten rotieren die zwölf herausragenden Stücke im CD-Player und lassen sich Zeit damit, ein eindrucksvolles Stimmungsbild aufzubauen, wobei auf geschickte Übergänge zwischen den einzelnen Songs geachtet wurde, so dass dem Werk ein sehr harmonischer Aufbau zugesprochen werden kann. Zwar scheint mir der Duett-Gesang zwischen männlichen und weiblichen Stimmlagen noch nicht gänzlich ausgereift, was das Zusammenspiel betrifft, doch dies wäre der einzige sanft angebrachte Kritikpunkt, zu dem ich mich bei diesem insgesamt hervorragenden Untergrund-Werk hinreißen ließe. Was Gothic ohne eine Produktionsfirma im Hintergrund angeht, gehört diese Scheibe zweifelsohne zu dem Besten, was mir bislang so auf den Schreibtisch geflattert ist. An dieser Scheibe kommt man nicht vorbei.
Da die Produktion noch in Eigenregie erfolgt und der Vertrieb ebenso, sei für Interessierte auf die Hompage der Band verwiesen:
http://www.world-of-anubis.de
Anspieltipps: Selling Paradise, Autumn Again, Avalon, The Vision Dies
- Redakteur:
- Andreas Jur