ANVIL - Anvil Is Anvil
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2016
Mehr über Anvil
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- SPV
- Release:
- 26.02.2016
- Daggers and Rum
- Up, Down, Sideway
- Gun Control
- Die For A Lie
- Runaway Train
- Zombie Apocalypse
- It's Your Move
- Fire On The Highway
- Ambushed
- Run Like Hell
- Forgive Don't Forget
Wenn der Titel Programm ist
Da habe ich dem guten Herrn wohl Unrecht getan: Empfand ich Chris Robertson beim ANVIL-Gig Ende 2014 in Bochum noch als Fremdkörper, muss ich nach den ersten Durchgängen des neuen Langspielers "Anvil Is Anvil" diese Bemerkung zurückziehen. Robertson hat sich bestens in die Band eingefügt, ist vollständig integriert und verhilft Robb und Lips zu scheinbar jugendlicher Frische. Denn diese ist auf ANVIL-Album Nummer 16 kaum zu überhören. Doch auch andere Faktoren sorgen dafür, dass sich die Platte mehr als gut hören lassen kann.
Zum einen sollte man die überaus gute, druckvolle Produktion von Martin Pfeiffer (U.D.O.) nicht außer Acht lassen, wodurch der Elfer eine ordentliche Durchschlagskraft bekommt. Des Weiteren scheint Lips an seinem Gesang gearbeitet zu haben. Hatte ich bei den Vorgängeralben ein ums andere Mal das Gefühl, die ANVIL-Grinsebacke hätte sich – bitte wörtlich nehmen – im Ton vergriffen, ist "Anvil is Anvil" gänzlich frei von diesen Gedanken. Hinzu kommen die Chöre, für die extra Fans ins Studio eingeladen wurden und dem Sound eine zusätzliche Tiefe verleihen.
Zum anderen sind es jedoch die Songs, die nicht nur enorm abwechslungsreich und mit den einen oder anderen Verweisen zu ehemaligen Glanzperlen des ANVIL-Songrepertoires ausgestattet sind, sondern per se auch richtig Spaß machen. Bei 'Daggers And Rum' findet man sich auf einem imaginären Piratenschiff wieder, 'Up, Down, Sideway' ist genauso bewegend, wie es der Titel verspricht, 'Gun Control' ist kritisch wie kompositorisch ein höchst hörenswerter Song und mit dem 'Eat Your Words'-Nachfolger 'Die For A Lie' ist der gelungene Albumstart bereits in trockenen Tüchern.
Entsprechend gut geht es jedoch weiter. ANVIL verliert keine Zeit, um dem gelungenen Start eine entsprechende Krönung zu verschaffen: 'Zombie Apocalypse' ist ebenso zähflüssig wie cool, 'It's Your Move' eine nicht minder gelungene MOTÖRHEAD-Huldigung, 'Fire On The Highway' dürfte speziell live seine Wirkung nicht verfehlen und mit dem denkwürdigen 'Forgive, Don't Forget' bezieht Lips nicht nur Stellung im Hinblick auf die deutsche Vergangenheit, sondern begleitet mit seinem Gesang auch einen schweren, von Bass und Drums dominierenden Fast-Abschluss.
Denn mit dem Bonus-Track 'Never Going To Stop' schüttelt das sympathische Trio noch sehr viel Spielfreude aus dem Ärmel und legt die Kirsche auf einen hörenswerten wie auch abwechslungsreichen ANVIL-Eisbecher. "Anvil is Anvil" hätte vom Titel her nicht besser gewählt werden können und auch wenn zwei, drei Songs nicht derart zünden wie der Rest, überragen doch die Pluspunkte auf dem 16. Longplayer: Eine Produktion mit Schmackes, Songs mit Feuer und stellenweise auch Tiefgang sowie eine Band mit Spielwitz, Freude an ihrer Arbeit und einem neuen Bassisten, der sich schneller als gedacht eingelebt hat. Saubere Arbeit, meine Freunde!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp