ANVIL - Plugged In Permanent/Absolutely No Alternative
Mehr über Anvil
- Genre:
- Speed Metal
- Label:
- SPV
- Release:
- 20.04.2012
- Racial Hostility
- Doctor Kevorkian
- Smokin' Green
- Destined For Doom
- Killer Hill
- Face Pull
- I'm Trying To Sleep
- Five Knuckle Shuffle
- Truth Or Consequence
- Guilty
- Old School
- Green Jesus
- Show Me Your Tits
- No One To Follow
- Hair Pie
- Rubber Neck
- Piss Test
- Red Light
- Black Or White
- Hero By Death
Der Metal war tot, ANVIL jedoch nicht
ANVIL, die Erste! Vor nicht allzu langer Zeit waren die Kanadier einmal mehr in aller Munde. 2009 rührt "Die Geschichte Einer Freundschaft" Rocker und Metaller dieser Welt zu Tränen, man gönnte ihnen durch die stets präsente Ehrlichkeit und den ständigen Mühen den unbedingten Erfolg. Lips und Robb zeigten offen und authentisch, wie viele Steine den Nordamerikanern seit Beginn ihrer Karriere in den Weg gelegt wurden. Zwei Jahre später folgte dann das nunmehr vierzehnte Bollwerk "Juggernaut Of Justice", welches im Großen und Ganzen gute Kritiken einheimste, dem Trio der Durchbruch dennoch einmal mehr verwehrte. Nun, wiederum zwei Jahre später, wo man nicht an jeder Straßenecke ANVIL-Alben findet, versuchen SPV diesen Malus zu beheben und wiederveröffentlichen die zweite Hälfte des gesamten Backkatalogs in schönen Doppelpaketen im jeweils aufklappbaren Digipak mit einem beiliegendem Booklet, in dem sämtliche Lyrics aller 20 Songs und Linernotes nachgelesen werden können.
Den Startschuss bilden hierbei das 1996er-Werk "Plugged In Permanent" sowie der Nachfolger "Absolutely No Alternative". Fünf Jahre hat es damals gedauert, bis der Nachfolger von "Worth The Weight" eingetütet wurde und auf die Menschheit losgelassen werden konnte.
"Plugged In Permanent", ein Werk, welches außergewöhnlich harte und aggressive Klänge von sich gibt, ein Werk, welches, wie auch die anderen, nicht an die glorreichen Anfang-80er herankommt aber nichtsdestotrotz mit dem ungewöhnlichen 'Smokin’ Green', den schleppend bedrohlichen 'Destined For Doom' und 'Guilty', sowie mit manischen Rasereien wie 'Doctor Kevorkian' oder 'Five Knockle Shuffle' mehr als amtliche Songs in petto hat. Lips singt und Robb trommelt auf ihre unnachahmlichen, charismatischen Weisen und gegen die Produktion lässt sich auch nichts sagen, die Stücke kommen frisch und absolut authentisch daher, auch wenn man auf den einen oder anderen Lückenfüller durchaus hätte verzichten können, auch heutzutage noch das große Manko der Kanadier.
Anno 1997, binnen kurzer Zeit also, wurde schließlich mit "Absolutely No Alternative" ein abermals niveauvolles Stück Speed-Metal präsentiert, genauer gesagt, kann man in puncto Songwriting und Variabilität sogar einen zusätzlichen Schub erkennen. Stücke wie das eröffnende 'Old School', das geradlinige 'Rubber Neck' oder die textlich überaus raffiniert Kracher 'Green Jesus' und 'No One To Follow' halten die kanadische Flagge meilenweit hoch und zeigen Lips und Robb und toller Verfassung. Die zehn Stücke überzeugen jeweils auf unterschiedliche Art und Weise und lassen nur wenige Wünsche offen.
So lassen sich beide Alben wie in einem Guss hören und versüßen so manche Autofahrt mit 180 Sachen über die Autobahn. Auch wenn es vielleicht nicht die besten Alben der Ahornblätter waren, so zeigten Lips, Robb und Co. bereits damals, dass ihnen das Musizieren großartiger Stücke und Hymnen, schmucker Speed-Metal-Perlen und amtlicher Stampfer mit der Muttermilch gegeben wurde. Lasst euch diese, wie auch die anderen, von SPV gegebenen Gelegenheiten nicht nehmen, um die ANVIL-Diskographie ein wenig aufzumöbeln und der kompletten CD-Sammlung einige Schmuckstücke hinzuzufügen.
- Redakteur:
- Marcel Rapp