ANY GIVEN SIN - War Within
Mehr über Any Given Sin
- Genre:
- Alternative Metal / Nu Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Mascot
- Release:
- 04.08.2023
- War Within
- Calm Before The Storm
- Another Life
- Cold Bones
- Follow You
- Insidious
- Ball And Chain
- The Way I Say Goodbye
- House On Fire
- Dynamite
- Still Sinking
Hits, Nu-Metal-Riffs und großartiger Gesang - was will man mehr!
Als eingefleischter Fan von modernem Alternative Metal mit Nu-Metal- oder Grunge-Schlagseite, freue ich mich immer wieder, neue Newcomer zu entdecken. So auch im Falle der Amerikaner ANY GIVEN SIN, die gerade mit "War Within" ihr Debüt vorlegen. Die Band um Victor Richie (Gesang), Mike Conner (Gitarre), Rich Stevenson (Bass) und Mike Showalter (Schlagzeug) ist dabei eigentlich garnicht so neu, hat die Truppe aus Maryland gerade in ihrem Heimatland mit der EP "Forbidden" (2015) und diversen Singles eine gewisse Bekanntheit erlangt und über 12 Millionen Streams auf dem Konto. Die neue Scheibe vereint dabei eigentlich nur die diversen bisher veröffentlichten Singles und ein paar frische Songs miteinander, weshalb ihr euch beispielsweise auf YouTube schon einen guten Eindruck von der Musik des Quartetts machen könnt.
Selbiges habe auch ich im Vorfeld der Rezension getan und bin prompt auf den Track 'Calm Before The Storm' gestoßen, der hier an zweiter Stelle in der Trackliste platziert ist und mich sofort in den Sog des Tornados namens ANY GIVEN SIn gezogen hat. Hier stimmt aber auch wirklich alles. Die Riffs sind herrlich nah an geliebten Nu-Metallern wie KORN dran und auch der Bass schnarrt in bester Bakersfield-Manier, während die Refrains mich sofort an Alternative-Metaller wie SHINEDOWN oder DISTURBED denken lassen. Garniert wird das Ganze von einem tollen Text und großen Hooklines und fertig ist der Alternative-Metal-Hit, der einem schon nach einer Runde nicht mehr aus dem Ohr geht.
Die Nummer bleibt dabei beileibe keine Eintagsfliege, denn nahezu jeder Refrain auf "War Within" ist ein absoluter Volltreffer. Dabei gehen die Songs einmal mehr in Richtung DISTURBED ('Insidious'), während gerade das mit herrlich schrägen Gitarrenleads gesegnete 'Another Life' ganz klar die Brücke zu den eben bereits erwähnten und von mir innig geliebten Nu-Metal-Heroen KORN schlägt. Und ja, selbst balladeske Töne, die zum Beispiel in 'The Way I Say Goodbye' oder 'Cold Bones' angeschlagen werden, funktionieren wunderbar und halten sich weit vom Kitsch-Äquator fern. Gerade hier wird die Ähnlichkeit der Stimmen von Victor Richie und SHINEDOWN-Fronter Brent Smith unüberhörbar, weshalb ich die aus Florida stammenden Kollegen gerade in den ruhigeren Momenten ganz besonders heraushöre. Gemein mit SHINEDOWN hat ANY GIVEN SIN übrigens auch die moderne und amtliche Produktion, die für meine Ohren sogar noch etwas mehr Natürlichkeit hätte vetragen können, in ihrer aktuellen Form aber natürlich jedem Fan des Genres trotzdem hervorragend munden wird. Hier wird eben passend zum Zeitgeist drückend und wuchtig abgeliefert.
Nun könnte ich mir natürlich einen großen Kritikpunkt vorstellen, den man den Mannen aus Maryland vor die Füße werfen könnte: mangelnde Eigenständigkeit. Und klar, die Vorbilder des Vierers sind durchgehend klar heraushörbar und das Rad wird hier garantiert nicht neu erfunden. Wird die Heldenverehrung aber so gekonnt, handwerklich stark und mit absolut hitverdächtigen Kompositionen zelebriert, dann kann ich schlicht und ergreifend hier nicht meckern. Ich hatte nämlich massiv viel Spaß mit "War Within" und deshalb gibt es auch satte neun Punkte für eine Scheibe, die mit Sicherheit noch häufiger ihren Weg in meinen Player oder sogar meinen Jahreschart finden wird.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs