AOSOTH - III
Mehr über Aosoth
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Agonia Records/Soulfood
- Release:
- 22.04.2011
- I
- II
- III
- IV
- V
- VI
Ein triefend schwarzes puristisches Black-Metal-Fest! Vive la France!
Herzlich Willkommen zur Reise ins dunkelste Ich. Der 45-Minüter (bei nur sechs Songs) und drittes Langeisen der Pariser AOSOTH ist alles andere als leicht bekömmlich: Sobald die Play-Taste gedrückt wird man in eine Welt ohne Morgen gesogen.
Hier geht es nicht um Black Metal à la DIMMU BORGIR oder IMMORTAL, hier gibt's voll auf die Zwölf ohne einprägende Hooklines oder markantes Riffing/Drumming: "III" surrt sich von Track zu Track. Die Gitarren bilden einen Klangteppich, die Drums sind das einzig rhythmusgebende, doch auch diese sind sehr in den Hintergrund gemischt, hinzukommt die keifende, krächzende Stimme MkMs, der allem den nötigen "Final-Surrigem" Schliff gibt.
Schade nur, dass der Bass so gut wie gar nicht zu Hören ist, so fehlt der Scheibe eine wichtige klangliche Stütze.
"III" bildet ein Kapitel, welches in sechs Szenen/Songs aufgeteilt wird. Nach den ersten beiden Songs und den ersten 14 Minuten lässt es mich in 'III' - dem vermeintlichen Titelsong - verwundert aufhorchen: Klavierklänge bereiten das darauffolgenden Riff vor, doomig kriecht sich der Song des Weitern durchs Gehör. Sowieso ist "III" sehr schwer ausgefallen, doch unverhoffte, gnadenlose Blastbeat-Keulen werden in jedem Track (bis auf 'III') rausgeholt oder wie in 'VI' wird auch mal von vorne bis hinten losgebolzt, was die Hände und Füße der Franzosen hergeben - was das Werk auch wiederum sehr spannend macht.
Beinahe hypnotisch und ekstatisch wird man nach 'VI' in die Realität entlassen. Manche dürfen sich nun freuen, dass es die Repeat-Funktion gibt, andere, dass die Welt noch steht und wiederum andere greifen wohl lieber auf die oben genannten Bands zurück.
Einzelne Songs lassen sich nicht wirklich herausstellen, die sechs Tracks bilden eine gewisse Interdependenz. "Gut" oder "schlecht" scheidet sich diesmal subjektiv am individuellen Zugang zur Platte: Entweder man hat ihn - oder nicht. Objektiv betrachtet ist "III" eine eigenwillige, oldschoolige Black Metal-Platte, die ihre Fans hat und finden wird.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke