APEIRAGE - Raging Storm
Mehr über Apeirage
- Genre:
- Melodic Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.10.2019
- Storm Requiem
- Annihilation Of Life
- Deconstruction Of Dreams
- Raging Storm
- Annihilation Of Death
- Masked Jackyls
- Faceless Gods
- Fallen Angel
- Let My River Flow
Stürmisches München.
Eine erfrischende Brise weht aus der bayrischen Hauptstadt über uns hinweg. In Eigenproduktion erscheint wie aus dem Nichts ein starkes Stück Thrash Metal, das aber niemals den melodischen Aspekt außer Acht lässt. "Raging Storm" ist dabei das Erstlingswerk der Münchener von APEIRAGE, einer fünfköpfigen Truppe, die seit 2016 zusammen musiziert. Und bereits früh erkennt der geübte Hörer, mit wie viel Leidenschaft, Detailversessenheit und Liebe zur Thrash-Metal-Szene in den 1980er Jahren die Herrschaften zu Werke gehen.
Das tolle Artwork, der für Eigenregie mehr als amtliche Sound sowie die Ausarbeitung der einzelnen Songs lässt meinen, dass APEIRAGE schon am fünften, sechsten Album gearbeitet hätte. Doch der Blutdurst einer hungrigen, talentierten Truppe holt mich wieder zurück in die Realität. Krachende, wieselflinke Riffs, dynamisches Drumming und ein gesundes Maß an intelligenter Wut treffen auf Ohrwurm-Melodien, die gefallen, Harmonien, die die einzelnen Songs merklich aufpeppen, und ein Abwechslungsreichtum, das "Raging Storm" auch nach dem x-ten Durchgang noch wie eine kleine Wundertüte mit vielen Überraschungen erscheinen lässt.
Gleich zu Beginn gefallen die melancholische Überhymne 'Raging Storm', der Bilderbuch-Thrasher 'Deconstruction Of Dreams' sowie das hochdynamische 'Faceless Gods' und das enorm wuchtige 'Let My River Flow' zum Ende hin am meisten, stellen diese Songs doch die Grundpfeiler dar, auf die der wütende Sturm umhertobt. Natürlich wissen auch sehr viele Parts der anderen Stücke zu überzeugen, doch dieses Song-Quartett dürfte nicht nur das APEIRAGE-Aushängeschild sein, sondern auch in vielen Jahren bei den Live-Shows nicht mehr hinwegzudenken sein.
Wer also auf gut durchdachten Thrash Metal mit allerlei Melodien, Spielwitz und Tempo steht, darf blind zu "Raging Storm" greifen und sich von einem Debütalbum überraschen lassen, das mit allen Wassern gewaschen ist. Zugegeben, ich hätte dies zu Beginn auch nicht erwartet. Doch mit zunehmender Spielzeit nimmt mich dieser Sturm immer mehr in die Mangel und lässt meinen inneren Schweinehund von der Leine. Hut ab!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp