APHONIC THRENODY - When Death Comes
Mehr über Aphonic Threnody
- Genre:
- Funeral Doom
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Doomentia (Cargo)
- Release:
- 19.12.2014
- The Ghost's Song
- Death Obsession
- Dementia
- The Children's Sleep
- Our Way To The Ground
Trauerkloß.
Funeral Doom im Frühling ist wie kalter Kaffee am Nachmittag. Eigentlich schmeckt es morgens und heiss besser, aber guter Kaffee ist auch unter widrigen Umständen guter Kaffee. Oder eben guter Funeral Doom, wie ihn die Briten/Italiener/Ungaren/Belgier von APHONIC THRENODY spielen (und, zu ihrer Ehrenrettung, bereits im Dezember veröffentlicht haben). Fünf Songs, alle über der Zehn-Minuten-Marke und eine Schwergängigkeit, die jedem Braunkohlebagger imponieren dürfte. Das sind zunächst die Eckpunkte von "When Death Comes", das den ersten Full-Length-Release des Sextetts markiert.
Zunächst konnte ich nicht ganz nachvollziehen, was der Promo-Wisch mit "cineastischen" und "progressiven" Elementen meint, die das Album aus der Masse hervorheben sollen. Ein paar Minuten im APHONIC THRENODY-Kosmos später und ich bin so im weitläufigen Death/Funeral-Doom eingesunken, dass ich beinahe das Review vergessen hätte. In den meisten Fällen besorgt die Musik den Anschluss, gelegentlich verliert man aber die Orientierung im doomigen Dickicht. So schön sterbend 'Dementia' und 'Death Obsession' auch daherkommen, Spannungsbögen lassen sich nicht eins zu eins durch gotische Bögen ersetzen.
Ganz dem elegischen Müßiggang verschrieben, doomt die Truppe also munter-traurig vor sich hin und vor lauter Weltschmerz wären mir die Breaks(!) und Beschleunigungen bei 'The Children's Sleep' fast durch die Lappen gegangen. Mit hübsch morbidem Klavierspiel ist aber das abschließende 'Our Way To The Ground' der unangefochtene Single-Hit des Albums, zudem hier das Album-Maximum an Variation ausgeschöpft wird.
"When Death Comes" ist ein für Genre-Fans interessantes, mit seinen 63 Minuten Spielzeit aber zu langes Album geworden.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Nils Macher