APOCALYPSE - Apocalypse / Rewind (Re-Release)
Mehr über Apocalypse
- Genre:
- Heavy / Progressive / Power Metal
- Label:
- Arkeyn Steel / Steel Gallery Records
- Release:
- 24.04.2017
- Losing The Future....To The Past
- Visions Of War
- Stronghold
- Unknown Origin
- Bullet Proof Attitude
- Serpent's Kiss
- The Denial
- Burning The Candle
- Glimpse
- Vacant
- Shining In The Distance
- Someone
- Rewind
- Silver Lining
- Means To An End
- Trails End
Neuauflage (fast!) vergessener Underground-Perlen!
Mit zu den wohl am häufigsten gebrauchten Bandnamen zählt seit mehreren Dekaden APOCALYPSE. Auch in Michigan taten sich irgendwann in den späten 80er / frühen 90er Jahren vier junge Männer unter diesem Namen zusammen um fortan gemeinsam jene Musik zum Besten zu geben, die ihnen am Herzen lag. Damit schaffte es das Quartett zwar leider Zeit des Bestehens nicht wirklich groß rauszukommen, konnte sich aber zumindest einige treue Fans erspielen. Selbstredend auch hier bei uns in Übersee, auch wenn keine Demo-Tapes in Umlauf gebracht wurden, sondern als erstes Lebenszeichen das selbstbetitelte Debütalbum anno 1994 aufgelegt wurde. Dieses war in diversen Plattenläden problemlos zu beziehen, wie etwa bei Hellion Records.
Geprägt war "Apocalypse" von einer griffigen, aber dennoch verspielten Gangart, derentwegen sich wohl vorwiegend jene Heavy-Metal-Fans für die Formation begeisterten, die ansonsten Bands wie QUEENSRYCHE, LETHAL, CRIMSON GLORY oder HEIR APPARENT sowie darüber hinaus auch weniger bekannten Stoff von Underground-Heroen à la ZAXAS bevorzugten. Bemerkenswert an den teils verschachtelt strukturierten Tracks war zum einen, dass den Musikern zu keiner Sekunde der rote Faden abhandengekommen war und zudem, dass auch APOCALYPSE in Person von Jerry Keyzer einen Sänger im Line-Up hatte, dessen Stimmvolumen offenbar einige Oktaven umfasste und er dieses voll auszureizen im Stande war, ohne auch nur ansatzweise ins Wanken zu geraten. Erfolg hatte die Band aber dennoch leider nie wirklich.
Da half auch das 1998 nachgeschobene, noch ein wenig abgefahrenere und durch unzählige Akustik-Passagen (durch die APOCALYPSE auf dem Zweitwerk immer wieder mal an die leider auch nicht unbedingt erfolgsgekrönten Jungs von MAS OPTICA erinnert) noch verspielter klingende Zweitlingswerk "Rewind" nichts. Noch nicht einmal die zumindest phasenweise durchaus vorhandene Annäherung an den damaligen Zeitgeist in Form von fetten Grooves. Dadurch lässt sich zwar retrospektiv behaupten, APOCALYPSE hätte im Prog/Power Metal etwas vorweggenommen, das erst gut eine Dekade später von Bands wie SYMPHONY X mit Erfolg vorexerziert werden sollte, vom Vierer aus Michigan hat man aber danach dennoch nie wieder etwas zu hören bekommen.
Interessenten bekommen nun aber dennoch die Chance, sich am edlen Gebräu von APOCALYPSE zu ergötzen. Das Spezialitäten-Label Arkeyn Records aus dem griechischen Thessaloniki hat sich nämlich löblicherweise einmal mehr einem Underground-Thema angenommen und bringt "Apocalypse / Rewind" als Doppeldecker in streng limitierter Auflage von 500 Exemplaren auf den Markt. Zwar konnten keine unveröffentlichten Songs als Bonus-Material ausfindig gemacht werden, die insgesamt 16 Nummern (mehr scheint APOCALYPSE nicht geschrieben bzw. aufgenommen zu haben) liefern aber immerhin mehr als 90 Minuten feinsten Stoff.
Der im Vergleich zum Original deutlich drückendere Sound (der griechische Studio-Tausendsassa Kostas Scandalis hat sich um das Remastering gekümmert und ganze Arbeit geleistet!) sowie ein fettes Booklet, das neben sämtlichen Texten auch jede Menge Foto-Material enthält, dürften die Neuauflage aber dennoch auch für stolze Besitzer der Original-Scheibletten interessant machen.
- Redakteur:
- Walter Scheurer