APOKALYPTISCHEN REITER, DIE - Samurai
Mehr über Apokalyptischen Reiter, Die
- Genre:
- Reiter-Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 08.11.2004
- Wahnsinn
- Eruption
- Rock'n'Roll
- Silence Of Sorrow
- Der Teufel
- Reitermaniacs
- Barmherzigkeit
- Per Aspera Ad Astra
- Lazy Day
- Die Sonne scheint
- Roll My Heart
- Hey Ho
- Northern Lights
Diese Band ist ein Phänomen. Seit bald zehn Jahren ziehen die Barden aus Apolda unaufhaltsam und unermüdlich durch die Lande, begeistern allerorts mit purer Energie, Wort- und Spielwitz, zelebrieren eine riesige Party nach der nächsten und scharen so eine stets größer werdende Anhängerschaft um sich.
In mehr oder minder regelmäßigen Abständen findet man sich dann im Studio ein, um dieses Lebensgefühl für die Ewigkeit festzuhalten, um die "Lieder, die das Leben schreibt", wie Fuchs es gerne nennt, im Form eines frischen Silberlings unter das stets nach neuem Material geifernde Fan-Volk zu bringen.
Dabei knüpft der "Samurai" ziemlich genau dort an, wo man vor Jahresfrist mit "Have A Nice Trip" aufgehört hatte: Eine bunte Mischung aus allen erdenklichen Musikstilen ergießt sich über den verdutzten und erfreuten Hörer, DIE APOKALYPTISCHEN REITER gehen dieses Mal noch einen Schritt weiter und schrecken auch vor spacig-verkifften Stücken wie 'Northern Lights' oder dem extrem relaxten 'Lazy Day' nicht zurück. Moment, bevor hier irgendjemand enttäuscht aufschreit: Auch "Samurai" ist das Produkt einer Metal-Band, und so gibt es mit 'Der Teufel' (das Knüppelstück des Albums mitsamt majestätischem Mitsingpart) der aktuellen Fan(club)-Hymne 'Reitermaniacs' oder den eindringlichen 'Barmherzigkeit' und 'Per Aspera Ad Astra' Hartwurststoff ohne Ende. Es scheint, als hätten DIE APOKALYPTISCHEN REITER ganze Familienpackungen an positiver Energie, purer Freude und 'nen Arsch voll guter Laune bei den Aufnahmen zu "Samurai" gehabt, denn anders kann zumindest ich mir die überschwänglich positive Ausrichtung des Albums nicht erklären.
Stücke wie 'Rock'n'Roll', 'Hey Ho' oder gerade 'Die Sonne scheint' (Jungs, für das "... mir aus dem Arsch" werde ich euch ewig lieben ;-)) könnten keine eindeutigere Sprache sprechen, hier wird gefeiert, getanzt und gepogt bis zum Umfallen, mehr als die Hälfte der "Samurai"-Songs sind zu einem Dasein als Live-Abräumer geradezu prädestiniert.
Natürlich herrscht beim Thüringen-Fünfer nicht nur eitel Sonnenschein, auch nachdenkliche und tiefsinnige Töne werden wieder angeschlagen, ganz in der Tradition des Übersongs 'Das Paradies' zeigen uns DIE APOKALYPTISCHEN REITER in 'Per Aspera Ad Astra' den Weg zu den Sternen auf, und wenn Fuchs mit voller Inbrunst 'Barmherzigkeit' ins Mikro röhrt, fühlt man sich gleich versucht, ein besserer Mensch zu werden. Und 'Wahnsinn' ist wieder einmal ein Appell an uns alle, einfach zu leben, anstatt sich in Sorgen zu ertränken. Aber selbst mit nachdenklichen Texten schafft die Band es, einem ein positives Lebensgefühl zu vermitteln - und der "Samurai" ist derart voll davon, dass ich mich wirklich frage, wieso in aller Welt diese Scheibe fast mitten im Winter erscheint - ein besseres Sommer-Album hätte ich mir nicht vorstellen können. Vermutlich das beste Mittel gegen herbstliche Depressionen.
"Samurai" ist eine neue, hell strahlende Facette in dem Gesamtwerk DIE APOKALYPTISCHEN REITER geworden, ein beeindruckendes wie mitreißendes Machwerk von einer der faszinierendsten Bands dieses Planeten, dreizehn Mal die volle Endorphin-Bedienung. In diesem Sinne: Auf dass der Wahnsinn "Leben" heiße!
Anspieltipps: Wahnsinn, Der Teufel, Reitermaniacs, Die Sonne scheint
- Redakteur:
- Rouven Dorn