APOPHIS - Excess
Mehr über Apophis
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 03.09.2021
- Excess
- The End Of The Path
- Every Single Path
- Metamorphosis
- Forgive Yourself
- Dust In The Sand
- The Show Is Over
- Temptations
Aus Aalen kommt die Musik.
Nicht im Traum hätte ich in diesem Leben noch mit einer neuen Veröffentlichung der Aalener Death-Metal-Institution APOPHIS gerechnet. Zu viel Wasser ist seit ihrem letzten, 2005 erschienenen, Album "I Am Your Blindness" den Kocher (zweitgrößter Nebenfluss des Neckars) hinuntergeflossen und zu still wurde es die letzten Jahre um Growl-Meister Bernd Kombrinck und Konsorten. Umso schöner ist deshalb die Tatsache, nicht nur ein neues, sondern zudem auch noch äußerst gelungenes Werk der schwäbischen Lokalmatadore in meinen Händen halten zu dürfen. Überhaupt scheint das Schwabenländle, insbesondere die Stadt Aalen, besonders fruchtbaren Boden für Musik der härteren Klänge bereitzuhalten. Um meine Behauptung zu untermauern, weise ich an dieser Stelle einfach mal auf die Old-School-Thrasher SKELETON PIT hin, die mit ihrem aktuellen Werk "Lust To Lynch" in typischer Bay-Area-Manier alles in Grund und Boden walzen. Dann wären da noch die äußerst erfolgreichen Melodic-Death-Metaller und Chartbreaker PARASITE INC. zu nennen: Diese eroberten mit ihrem 2018er Album "Dead And Alive" einen sensationellen 33. Platz der offiziellen deutschen Albumcharts. Oder die auch nur einen Katzensprung von Aalen entfernt stammenden Düster-Metaller UNDERTOW, die mit ihrem herausragenden Album "Reap The Storm" eines meiner All-Time-Lieblingsalben erschaffen haben.
Doch genug gebrabbelt, kommen wir nun zum neuen APOPHIS Album mit dem Titel "Excess", welches von Dan Swanö in den Unisound Studios produktionstechnisch hervorragend in Szene gesetzt wurde und sich qualitativ keinesfalls hinter den von mir eben genannten Truppen verstecken muss. Der charakteristische Gesang ihres Fronters, welcher sich wie eine bösartige Mischung aus Johan Hegg (AMON AMARTH) und Chris Barnes (SIX FEET UNDER) teilweise die Lunge aus dem Hals growlt, ist geradezu prädestiniert für diese Art der Musik. Zudem lässt der großgewachsene Hüne mittlerweile auch dezent cleane Gesangspassagen mit einfließen, die für zusätzliche Abwechslung und Aufwertung des Bandsounds sorgen. Unserer treuen Leserschaft möchte ich auch keinesfalls die erhabene Gitarrenarbeit der Herren Skolnick und Peterson, ähem sorry, ich meine natürlich Kirchner und Guschlbauer vorenthalten. Ihr dargebotenes Gitarrenspiel weist zweifellos internationale Klasse auf und erinnert stellenweise durchaus an die Herren von TESTAMENT.
Zusammenfassend ist den fünf Schwaben ein in seiner Gesamtheit verdammt cooles, technisch anspruchsvolles Death Metal Album gelungen, das Anhänger von AMON AMARTH bis hin zu PESTILENCE gefallen sollte. Als audiovisuellen Teaser empfehle ich den aktuellen Video-Clip zum Titelsong, der in einem nahegelegenen Waldstück meines Zuhauses, in einer sehr stimmungsvollen Location, bestehend aus einem alten Schießstand und einer Muschelgrotte, abgedreht wurde.
Die Floskel: "Hoffentlich dauert es nicht wieder geschlagene 16 Jahre bis uns die Jungs ein neues Album vor den Latz knallen", erspare ich mir an dieser Stelle und erfreue mich stattdessen an "Excess" und danke Gott, dem Allmächtigen, oder vielleicht doch eher Satan, dem Fürsten der Finsternis, für dieses grandiose Album.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mahoni Ledl