APRON - Auf dem Ponyhof
Mehr über Apron
- Genre:
- ALternative Rock / Crossover
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Laute Helden / SPV
- Release:
- 20.01.2017
- Auf dem Ponyhof
- Gefällt mir nicht
- Mensch aus Glas
- Pinocchios Nase
- Minus mal Minus
- Seiltanz
- Wenn der Damm bricht
- Leinen los
- Alice D
- In Cerebrum Cacatur
- Cockeriki
- Jochbeinbruch
- Prokrastinator
- So leer
Tierisch gut drauf!
APRON ist zurück und prescht auf der neuen Scheibe "Auf dem Ponyhof" in vollem Galopp nach vorne: Tanzbare Rhythmen, groovende Beats paaren sich mit harten Riffs, catchigen Hooks und satten Growls. Hip Hop, Metal, Punk, Rock - habe ich was vergessen? Nach ihrem letzten Werk "Der Punch", welches schon eine Ausgeburt an Genre-Vielfalt war, streuen die Münchener mit ihrem jüngsten Album noch einmal breiter und präsentieren einen kunterbunten Genre-Mix.
Unübersichtlich und chaotisch wirkt das Gesamtbild von APRON damit jedoch auf gar keinen Fall: Mitreißende Ohrwurm-Melodien, die zu Beginn noch locker-flockig daherkommen und erst im Laufe der Songs ihren bitterbösen Stachel offenbaren, machen "Auf dem Ponyhof" zu einer stimmigen Scheibe mit jede Menge Tiefgang.
Um diesen auch auf der textlichen Ebene zu entdecken, benötigt der geduldige Hörer jedoch erst einmal einen Moment: So wirken viele der Lyrics ziemlich plakativ und fast schon pubertär, offenbaren mit etwas Nachdenken jedoch schnell ihren doppelten Boden. Es bleibt einem fast das Lachen im Halse stecken, wenn das alberne Gehabe dann etwa in Songs wie 'Alice D', einer lässigen Akustik-Nummer, auf einmal die Interpretation der schönen Frau als Modedroge LSD zulässt.
Auch innerhalb der Lieder hat APRON keinen Angst vor plötzlichen Stilwechseln: Startet 'Seiltanz' als coole Rockabilly-Darbietung, wird das Tempo urplötzlich in atemberaubender Plötzlichkeit angehoben und die unbarmherzigen E-Gitarren und das dominante Drumming verleihen dem Song eine überraschende Härte. Als echter Anspieltipp erweist sich übrigens auch 'In Cerebrum Cacatur', einem fast schon hymnischen Stück, welches nachhaltig hängenbleibt. Ebenso aber auch das dramatisch-düstere 'Wenn der Damm bricht', mit den sauberen Riffs und dem gegrowlten Refrain. HEAVEN SHALL BURN lässt grüßen!
"Auf dem Ponyhof" erweist sich als bunt gefüllte Schatzkiste, in der sich stundenlang wühlen lässt: Ständig fällt mir ein neuer Song ins Auge, entdecke ich eine neue süffisante Pfeilspitze in den Lyrics oder freue mich einfach über die kunstvoll verschachtelten musikalischen und textlichen Anspielungen in ihrer ganzen Vielfalt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Leoni Dowidat