AQUILLA - Sentinels Of New Dawn
Mehr über Aquilla
- Genre:
- Epic Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 31.10.2025
- The Chronicles
- Creed Of Fire
- Plunder & Steel
- Mountains Of Black Sleep
- Battalion 31
- The Curse Of Mercurion
- Technocrat's Tyranny
- Bound To Be King
- The Prophet
- Sentinel's Fate
Nach mehreren Singles und EPs legt die 2015 gegründete Band mit "Sentinels Of New Dawn" ihr zweites Album nach dem 2022er Debüt „Mankind's Odyssey" vor.
Das Promo-Foto lässt bereits darauf schließen, was uns musikalisch auf dem Album erwartet, und von Pseudonymen der Musiker wie Captain Paradox (Gesang) oder dem großartigen Hippie Banzai (Bass) sollte man sich nicht irritieren lassen. Wer hier direkt abwinkt, verpasst etwas, denn AQUILLA bietet von den Achtzigern inspirierten und mit Epic- und Speed-Metal-Elementen gewürzten Heavy Metal. Textlich setzt das Album die lose Konzept-Story fort, die auf dem Debüt begonnen wurde. Die letzten Überlebenden der Menschheit siedeln auf einem Planeten namens Yvad'déra, auf dem bald neue Konflikte ausbrechen. Berserker-Söldner, Weltraumpiraten und technologisch überlegene Herrscher, die bekämpft werden müssen, bevölkern nicht nur die neue Welt, sondern auch die Lyrics der Songs.
Los geht es mit dem zweiminütigen Track 'Chronicles' der mit Kampfgeräuschen inklusive des berühmten Wilhelmsschreis beginnt, bevor eine mit sanfter Musik unterlegte Sprecherstimme kurz in die Story des Albums einführt und dann die Band einsetzt und mit schönen Gitarrenmelodien in den eigentlichen Opener 'Creed Of Fire' überleitet. AQUILLA ist deutlich hörbar von den Achtzigerjahren beeinflusst, das Album klingt aber nicht wie ein Vertreter der NWoBHM anno 1980, der Sound ist druckvoll, aber differenziert, man hört, dass dieses Werk aus dem Hier und Jetzt kommt, ohne dass es jedoch modern klänge. Ich hoffe, ihr versteht, was ich sagen möchte…
Sänger Captain Paradox glänzt mit starken Gesangsmelodien, Bass und Schlagzeug legen ein pumpendes Fundament, auf dem sich die Gitarristen Kris Invader und Jaspar de Phaser (hatte ich die großartigen Pseudonyme schon erwähnt?) gekonnt austoben. Mit Songs wie 'Plunder And Steel' oder 'Bound To Be King' empfiehlt sich AQULLA für Festivals wie das "Keep It True" oder als Sonntags-Opener auf dem "Rock Hard Festival", wo sie für gereckte Fäuste, Pommesgabeln und ausgiebiges Headbangen sorgen würden. Bislang musikalisch eher flott unterwegs, sprich zwischen musikalisch älteren HELLOWEEN und „neueren“ Vertretern à la ENFORCER oder AMBUSH angesiedelt, drosselt AQUILA in den letzten Minuten von 'Battalion 31' erstmals das Tempo und zeigt, dass die Band auch mit Ohoho-Chören unterlegtem, schleppenden Epic-Metal beherrscht, was mit dem Beginn des sich anschließend hitverdächtig steigernden 'The Curse of Mercurion' fortgesetzt wird.
Der Höhepunkt des Albums ist das zehn Minuten lange Epos 'The Prophet', in dem die Band alle ihre Stärken ausspielt und über die gesamte Spielzeit nicht eine Sekunde Langeweile aufkommen lässt: Speed, Epik, Melodien, Gitarren, Metalherz, was willst du mehr? Wurden Keyboards oder Synthies bisher nur selten und wenn, dann sehr dezent und als Farbtupfer in langsamen Passagen verwendet, endet "Sentinels Of New Dawn" mit dem überraschenden Outro 'Sentinel's Fate', einem von Synthies dominiertem Instrumental, das bei mir Erinnerungen an alte Stücke von JEAN MICHEL JARRE oder JAN HAMMER geweckt hat und dieses wirklich kurzweilige Album gekonnt beendet. Gekrönt von einem fantastischen SiFi-Schlachtgemälde, das zu dem Album wie der berühmte "Arsch auf den Eimer" passt, machen Genre-Fans hier sicher nichts falsch. Das Rad wird nicht neu erfunden, aber es läuft wunderbar rund.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Maik Englich


