ARAFEL - The Second Strike: Through The Flame Of The Ages
Mehr über Arafel
- Genre:
- Melodic Black Metal
- Label:
- SPG Releases / Twilight
- Release:
- 16.12.2005
- The Rise
- Wrong Future
- The Saga Of The Vengeance
- Color Of Death
- Serpent Land
- The Call Of War
- Purification Of Wisdom
Bei den Mitgliedern von ARAFEL handelt es sich um ursprünglich aus Russland stammende Israelis, die mit "The Second Strike: Through The Flame Of The Ages" dieser Tage ihr zweites vollständiges Studioalbum vorlegen. Da die Verbindungen in die einstige russische Heimat scheinbar noch recht gut sind, ist es den Israelis gelungen, Miron, den Sänger der ostpreußischen Formation TVANGESTE, als Leadsänger für dieses Album zu verpflichten. Das hat den durchaus positiven Effekt, dass sich die Band in punkto Gesang auf jeden Fall schon mal deutlich vom Gros der schwarzmetallischen Zunft abhebt, da Mirons aggressiv herausgestoßene, sich fast überschlagende Vocals schon sehr eigenständig sind.
Musikalisch ist festzustellen, dass ARAFEL ganz klar Black Metal spielen, diesen jedoch mit diversen stilfremden Elementen anreichern. Das mag man ganz nach Vorliebe und metallischem Weltbild als Verwässerung oder als Aufwertung verstehen, feststeht jedoch, dass die Band so auf jeden Fall eigenständiger und origineller wirkt als der 137. Klon irgend einer bekannten Schwarzwurzel-Kombo der alten Schule. Im vorliegenden Falle ist es vor allem die Geige von Monika Beszczynska, die der Band an vielen Stellen eigenes Profil verleiht. Ganz gleich, ob sie sich eher klassisch gibt oder Melodien aus der slawischen Folklore einbringt, ihre Fiedelei lockert die Kompositionen streckenweise enorm auf. Gerade der Folk ist tragendes Element im Stil der Truppe, was bereits das Intro mit Geige und Akustikgitarren unmissverständlich klarstellt. Dazu steigern vereinzelt auftretende cleane Gesangspassagen von Marcin Kielbaszewski das Hörerlebnis und auch die Mischung aus englischem und russischem Gesang weiß zu gefallen. Gerade Russisch eignet sich bestens als Sprache für ein Finsterepos der Marke 'The Saga Of The Vengeance (Saga O Mesti)'. Trotz aller melodischen Einflüsse gehen die Jungs von ARAFEL aber keineswegs nur gefällig und gezügelt zu Werke. Ganz im Gegenteil: Das schwarzmetallische Element der Band ist durchaus extrem. Klirrende Raserei im Hochgeschwindigkeitsbereich und bisweilen chaotisch anmutende Riffs und Schlagzeugparts lassen durchaus auch mal ein wenig EMPEROR durchschimmern. Dafür kommen folk-dominierte Stücke wie etwa das sehr schöne 'Serpent Land' sehr Pagan-Metal-lastig rüber und klingen wie angeschwärzte Folk-Metaller auf Speed. Sehr gut geworden ist auch das von einem sphärischen Instrumental mit Windrauschen, Mövengeschrei, Keyboard und Geige dramatisch eingeleitete Finale 'Purification Of Wisdom', das eine sehr schöne Synthese aus allen Elementen präsentiert, die ARAFEL ausmachen. So passen epischer Bombast, infernalische Raserei und folkloristische Melodiebögen hier wunderbar zusammen.
Wenn ihr auf folkigen Black Metal steht, der auch ein klein wenig vom technischen Anspruch und von der strukturellen Komplexität aus dem Hause EMPEROR abbekommen hat, ohne dabei zu vergeistigt oder chaotisch zu wirken, dann müsstet ihr eigentlich bei ARAFEL ziemlich gut aufgehoben sein. Was darüber hinaus für die Band spricht, ist das wirklich ganz toll aufgemachte und reich illustrierte zehnseitige Faltcover. Hörproben gibt es bei der Band direkt.
Anspieltipps: The Saga Of Vengeance, Serpent Land, Purification Of Wisdom
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle