ARAGON - Mouse
Mehr über Aragon
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- SI Music/Roadrunner
- Release:
- 31.03.1995
- The Dark
- A Private Matter
- The Sweet Unknown
- The Gate
- End Of The Line (Part I)
- End Of The Line (Part II)
- Next Please
- Untying The Knot (Part I)
- Untying The Knot (Part II)
- Untying The Knot (Part III)
- Cold In A Warm Place
- The Gathering
- Under The Eye
- In Deepest Sympathy
- Burning Off
- A Room And One Door
- Shocked
- The Gauntlet
- The Sheer Joy Of Creation
- The Waiting Room
- At The Mercy Of Lions
- Waiting For The Big One (Part I)
- Waiting For The Big One (Part II)
- At Heaven's Gate
- Hello God
- Brave New World
- The Stage Door
- The Switch
- The Cross
- Auld Lang Syne
Eine der vielen vergessenen Prog-Perlen der 90er.
Das australische Prog-Rock-Trio ARAGON blickte auf eine beinahe 20-jährige Geschichte zurück bevor vor einigen Jahren der Vorhang fiel. Mit "Don't Bring The Rain" erschien 1987 das Debüt. Es folgt 1992 die EP "The Meeting", die gleichzeitig den fünften Akt des 1995 erschienenden Konzeptalbums "Mouse" darstellte. Just um dieses Album geht es auch in dieser Rezension. Denn "Mouse" ist eine jener vergessenden Prog-Perlen, die Mitte der 90er erschien und von der Hörerschaft völlig zu Unrecht ignoriert wurde.
"Mouse" ist auch ohne das Kapitel "The Meeting" ein 30-teiliges und 70-minütiges Konzeptwerk, das - obwohl ein Akt in der Mitte fehlt - wie eine absolute Einheit wirkt. Dabei setzt das Trio vor allem auf eins: Atmosphäre. "Mouse" könnte im Prinzip auch als ein einzelner Song durchgehen, so sehr fließen die Teile ineinander. Immer wieder kehren Themen leicht abgewandelt zurück und doch ist "Mouse" extrem abwechslungsreich. Dafür sorgt vor allem Sänger Les Dougan, der ein wenig wie "Geddy Lee mit Kehlkopfkrebs" klingt (Copyright by Wolfgang Schäfer, Rock Hard 1995). Besser kann man diese Stimme nicht beschreiben. Les spielt die verschiedenen Rollen dieser Story mit einer unglaublichen Überzeugungskraft. Wenn er als alter Arzt hustend und heiser singt, dann stehen gerne mal alle Haare stramm, nur um wenige Momente später schon wieder als Hauptfigur Mouse zu agieren. Das ist schon ganz großes Tennis, was der Mann da abliefert.
Unterstützt wird er dabei von einer Gitarrenarbeit, die durchaus typisch für den Neo-Prog dieser Zeit war und markanten, stellenweise gar aufdringlichen Keys, die Erinnerungen an IQ in ihren besten Momenten wecken. Und am Schlagzeug sitzt gar Angelo Sasso, der hier allerdings nicht zu einer Sekunde mechanisch und steril klingt und es schafft die düstere Atmosphäre, die "Mouse" zu jeder Sekunde ausstrahlt, mit Leben zu füllen.
Auf einzelne Songs bei diesem 70-minütigen Trip einzugehen, ist fast unmöglich. Lediglich das hoffnungsvolle, schwer kitschige, aber dennoch zu Tränen rührende 'The Cross' lässt sich hervorheben und funktioniert auch hervorragend als einzelner Song.
Nach "Mouse" orientierten sich ARAGON stilistich um und spielten relativ einfache Pop-Musik. Da sollten an der Band Interessierte beim möglichen Einkauf noch einmal reinhören. "Mouse" selbst wurde später als Doppel-CD inklusive "The Meeting" noch einmal veröffentlicht. Man findet sowohl die Erstpressung als auch diesen Re-Release nur noch auf Börsen, bei eBay oder Amazon Marketplaces, wobei die Preise auch noch moderat sind.
Wer also auf hochatmosphärische Musik zwischen RUSH, IQ und FATES WARNINGs "A Pleasant Shade Of Grey" steht, begibt sich jetzt auf die Suche, denn "Mouse" ist nicht weniger als ein Meisterwerk. Das hast nur kaum jemand gemerkt.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk