ARALLU - Six
Mehr über Arallu
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Transcending Obscurity India
- Release:
- 22.09.2017
- Desert Moonlight Spells
- Only One Truth
- Adonay
- Possessed By The Sleep
- Subordinate Of The Devil
- The Universe Secrets (Six)
- Victims Of Despair
- Oiled Machine Of Hate
- Philosophers
- Soulless Soldier
Auch ohne Exotik nur Mittelmaß.
Black Metal aus Israel hatte scheinbar auch im Jahr 2017 (da wurde "Six" veröffentlicht) noch Exotenstatus, denn die Promotexte ARALLUs setzten die kulturelle bzw. geografische Herkunft ins Zentrum der Werbung des aktuellen Albums. Klar, die Zahl an Bands mag nach wie vor verschwindend gering sein im Vergleich zu den Epizentren der Strömung, aber nahöstliche Avancen im extremen Metal gibt es schließlich schon seit Anfang der 90er durch MELECHESCH oder NILE. ARALLU selbst gibt es seit 1997 und "Six" markiert das - wer hätte es geraten - sechste Album der Bandgeschichte.
Meine Ohren sind somit natürlich ab dem ersten Ton an gespitzt und warten sehnsüchtig auf mesopotamische Töne, die hoffentlich nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal der Band darstellen. Aber ungefähr nach der Hälfte des Albums überwiegt der Eindruck, dass die - in homöopathischen Dosen - eingesprenkelten Klangtupfer das Songmaterial auf "Six" nicht weiter aufwerten. Saz (eine Laute) und Darbuka (eine Trommel) sind zwei Instrumente, mit denen die Atmosphäre aufgebaut werden soll, von der die Rede ist. Das gelingt in manchem Song mehr ('Subordinates Of The Devil'), in manchem Song weniger ('The Universe Secrets'), aber wirklich vermissen würde ich diesen Bestandteil der Musik auch nicht.
Im Kerngeschäft, nämlich dem Black Metal, gibt es ebenfalls nicht mehr zu berichten. Hat jede der zehn Nummern erst einmal ihre Gangart gefunden, passiert an Entwicklung auch nichts mehr. Flirrende Gitarren gibt es da ebenso wie Blastbeat-Dauerbehandlung, aber mal ehrlich Freunde: In einer Szene, die einerseits durch innovative Bands und/oder qualitativ herausragende Vertreter verfügt wie der Black Metal es tut, muss ein 38-Minuten-Album schon etwas mehr auf der Haben-Seite liefern. Wirklich schade, dass der mutigste Track ('Philosophers') mit 1:49 Minuten Spielzeit so kurz ist. Hier deutet sich für meinen Geschmack an, was wirklich drin gewesen wäre.
Insgesamt ist die Mischung aus Black Metal und Folklore auf dem Papier immer nett, vom Hocker reißt es mich in realiter dann im Fall von ARALLU aber nicht.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Nils Macher