ARCADIA - Cold Cold Bodies
Mehr über Arcadia
- Genre:
- Nu Metal
- Label:
- Valery Records / Point Music
- Release:
- 01.02.2008
- 0.066
- She's Got A Knife
- Kissing Cyanide
- Coagulated And Almost Forgotten
- Ravens And Doves
- Oxygen And A Very Good Pill
- It Corrodes The Stars
- Cadavers Under Formalin
- Love Is Dead
- Ephe_dream
- Burn The Witches
- Where Somehow It's Always December
- Of Rust, Needle And A Taste Of Blood
Bereits die ersten Klänge dieser Scheibe machen eines enorm deutlich: ARCADIA gehören zu der Kategorie Bands, deren musikalischer Output dazu prädestiniert ist, zu polarisieren. Die italienische Kapelle, die inzwischen in die Staaten ausgewandert ist, bietet einen recht kruden Crossover aus brachialem, neumodischem Metal, Ingredienzen aus dem Hardcore-Sektor und teils auch einigen Sprechgesängen, die insgesamt wohl auch das schwerste Übel von "Cold Cold Bodies" sind.
Die Vergleiche zu Bands wie KORN liegen natürlich sofort auf der Hand, wenngleich ARCADIA ungleich brutaler zu Werke gehen, insgesamt sogar einen recht kompromisslosen Sound fahren. Zwar sind zwischenzeitlich immer wieder melodische Einsprengsel erlaubt, doch was die Rhythmusarbeit betrifft, ist "Cold Cold Bodies" ein richtig deftiges Brett.
Dennoch kann sich die Wucht der Produktion nicht gegen die kompositorischen Defizite durchsetzen. Während es der Band gerade in den uninteressanten Stücken zu Beginn der Scheibe noch einigermaßen gelingt, die Songs auf den Punkt zu bringen, entwickeln sich spätere Nummern wie 'Oxygen And A Very Good Pill' und 'Cadavers Under Formalin' zu ausladenden Hass-Dokumentationen ohne wirklichen Halt. Fragmente von Stakkati paaren sich hier mit ziellosem Gebrüll, und während die Gitarren im Vordergrund noch ihren Stiefel herunter schrubben, fragt sich der Hörer insgeheim, ob er das Ganze nicht schon an anderer Stelle - sprich auf den ersten FEAR FACTORY-Releases - schon wesentlich interessanter zu Ohren bekommen hat.
Dennoch: Einen halbwegs eigenständigen Sound kann man dem italienischen Bastard-Core sicher nicht absprechen. Eine Orientierung an mancherlei Trends mag zwar bestehen, jedoch ist das Songwriting über weite Strecken unkonventionell, in diesem Sinne aber auch gewöhnungsbedürftig. Was nämlich anfangs noch recht interessant und neuartig klingt, entwickelt sich mit wachsender Spieldauer zu einem anstrengenden, musikalischen Potpourri, das außer einer Menge Energie nichts wirklich Relevantes zu bieten hat. Nu-Metal-Fans dürfen gerne mal ein Ohr riskieren, doch wahre Begeisterung vermittelt "Cold Cold Bodies" sicher nicht.
Anspieltipps: It Corrodes The Stars, Kissing Cyanide
- Redakteur:
- Björn Backes